Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... Alkohol.
Ich atmete fast auf, als ich mit der Seite gegen den einen Beistelltisch stieß. Ich umrundete ihn und stand kurz davor vor dem Spiegel. Hier trennten Klaras Vater und mich nur noch zwei Meter. Er hob den Knüppel zum entscheidenden Schlag, hörte dann aber seine Tochter schreien.
"Nein!", schrie sie und meinte damit etwas anderes, als ihr Vater es deutete. Sie hatte endlich erkannt, was ich vorhatte. Als sich ihr Vater einmal kurz zu ihr umdrehte, ließ sich mich einfach nach hinten wegfallen. Nur zwei Sekunden später lag ich in meinem Schlafzimmer.
Klaras Vater wirbelte geradewegs um sich herum, als er mein Verschwinden aus dem Augenwinkel wahrnahm. Er starrte ungläubig auf den Spiegel und wusste nicht, was er davon zu halten hätte.
In diesem Moment sprang Klara auf und schnappte sich die Waschschüssel, die neben ihrem Bett stand. Sofort kam sie mit diesem schweren Stück Steingut auf den Spiegel zu und ich sah die Entschlossenheit auf ihrem Gesicht.
Fast neben ihren Vater und keine zwei Meter vor mir schleuderte sie diesen in meine Richtung, wollte das Glas treffen.
Jetzt hatte ich den Eindruck, als wenn sich alles in Zeitlupe abspielte. Die Schüssel kam auf mich zugeflogen und drehte sich dabei leicht. Unterwegs schwappte das Wasser in ihr herum, wäre auch ausgetreten, wenn es nicht die Naturgesetze daran gehindert hätte.
Mit einem gewaltigen Krachen knallte die Schüssel gegen die Scheibe und zerbarst in tausend Teile, das Wasser klatschte ...
... dagegen und lief daran herunter.
Zu meinem Erstaunen hielt die Scheibe, sie verschwamm nur kurzweilig aufgrund des Wassers und der Vibrationen durch dein Treffer, dann konnte ich wieder normal sehen. Nicht ein Kratzer war zu erkennen.
Klara und ihr Vater standen vor mir und konnten es nicht glauben. Besonders Klaras Vater nicht. Aus angestauter Wut krachte jetzt der Knüppel immer wieder gegen die Scheibe, aber sie hielt wie zuvor. Er konnte ihr nichts anhaben.
Währenddessen sah ich weiter hinten eine Bewegung. Marie kletterte aus dem Bett und versuchte sich aus dem Staub zu machen. Sie sah nur noch einmal panisch in meine Richtung und wollte aus dem Zimmer rennen.
Doch diese Bewegung sah Klara aus dem Augenwinkel. Ihr Zorn war ungemein angestiegen und ließ sie nicht mehr rationell denken. Sie rannte hinter Marie her, die inzwischen den Raum verlassen hatte. Dann hörte ich beide schreien.
Keine Minute später zerrte Klara Marie an den Haaren hinter sich her. Marie war Klara körperlich vollkommen unterlegen und hatte ihren Kräften nichts entgegen zu setzten. Sie schrie vor Schmerz, als Klara sie vor den Spiegel schleppte. Hier drehte sie Marie so hin, dass sie mit der Vorderseite vor mir stand. Ihr liefen die Tränen herunter, konnte nicht verstehen, wie ihr geschah.
"Schau genau zu, jetzt werden wir an der Kleinen ein Exempel statuieren. Ihr steckt doch sicher unter einer Decke und wenn nicht, wird des dir wenigstens eine Lehre sein, mich und meine Familie zu ...