Spieglein, Spieglein ...
Datum: 30.01.2020,
Kategorien:
Sonstige,
... dich. Punkt und aus. Es wird nicht mehr verhandelt!"
"Wenn ich aber einen, Besseren finde, was ist dann?"
"Woher soll der denn kommen? Es gibt weit und breit keine bessere Partie für dich. Also höre auf zu träumen. Ich habe deinen Vater auch geheiratet, weil meine Eltern es so wollten und das war auch gut so. Wir haben uns aneinander gewöhnt und leben friedlich miteinander!"
"Ja ihr. Vater ist auch nicht so hässlich wie er. Ich mag ihn nicht!"
"Brauchst du auch nicht. Er hat Geld und es wird dir an seiner Seite gut gehen. Mehr kannst du von Leben nicht erwarten. Du solltest froh sein, dass er dich erwählt hat. Andere wären mehr als glücklich, wenn sie mit ihm vor den Altar treten könnten. Also sei jetzt ruhig und denke einmal darüber nach! Du wirst langsam älter. Irgendwann will dich keiner mehr haben wollen. Jetzt ist Schluss damit!"
Damit war die Diskussion im Keim erstickt worden. Klaras Mutter ließ sich auf nichts mehr ein, dass war klar. Ende Gelände.
Wenn es nicht so ernst gewesen wäre, hätte ich gelacht. Diese Art von Gesprächen gab es wohl ähnlich seit Jahrhunderten. Eine Mutter die, das beste für ihre Tochter wollte, die das aber ganz anders sah. Gut, heutzutage war der Inhalt der Gespräche ein anderer, aber an der Art selber, hatte sich nichts verändert.
Kaum waren sie aus dem Zimmer, als ich mich wieder vernehmen ließ: "Du hast ja nette Eltern!"
Klaras Kopf ruckte in meine Richtung und ich konnte erkennen, dass sie sich ärgerte.
"Da ...
... könnt ihr Gift drauf nehmen. Vater ist ganz er selber. Kaufmann durch und durch. Für ihn zählt nur Geld, Vermehrung seines Vermögens. Überall wo er nur kann, rafft er zusammen, was er kann, geht über Leichen. Etwas anderes als Geld und wie man daran kommt, kennt er nicht. Ich glaube er hat Mutter nur geheiratet, weil sie an seiner Seite gut aussieht.
Elisabeth, so heißt meine Mutter, ist das perfekte Gegenstück für ihn. Sie ist der Stein, der den Ring erst zum Strahlen bringt. Gierig auf alles, was funkelt. Vater ist ihr eigentlich egal, Hauptsache ist, dass sie sich in seinem Schein sonnen kann. Durch Vater ist sie in die gesellschaftlichen Kreise aufgestiegen, in die sie immer schon wollte. Kommt selber aus nicht gerade reichen Verhältnissen. Nach außen hin ist sie seine ruhige, hübsche Frau, die alles für ihn tut. Doch hier im Haus ist es ganz anders. Sie führt das Haus mit eiserner Hand, lässt Vater kaum noch etwas für sich. Sie treibt ihn an, ist geblendet von Reichtum und versucht so viel davon anzuhäufen, wie es nur geht. Wie ich ihr ebenfalls vollkommen egal bin. Was glaubt ihr wohl, warum die beiden mich an diesen Giftzwerg verkaufen. Ja, verkaufen. Um mehr geht es nicht. Ich bin zu einer Ware geworden, ein Handelsgut, was ihnen mehr Profit einbringen kann. Vor allem werde sie durch mich in noch höhere Kreise gelangen können, adelige Kreise, dort wo die Macht sitzt. Geld verleiht zwar auch Macht, aber das lässt sich durch bestimmte Kreise noch erweitern!"
Klara war ...