1. Tante Crista


    Datum: 07.02.2020, Kategorien: Reif

    ... mir und ging an mir vorbei. Ich folgte ihr durch das geschmackvoll eingerichtete Haus bis in das Wohnzimmer, von dem eine große Schiebetür in den Garten führte. Eine weitläufige Terrasse schloss sich an, die zum Verweilen aufforderte. Zwei breite, bequem aussehende Liegen standen darauf, dazwischen ein niedriger Tisch. Darauf eine Flasche Wasser mit Glas.
    
    „Die habe ich dir dahin gestellt, falls du Durst bekommst!“, erklärte Tante Crista und ging vor, um mir den Baum zu zeigen, den sie nicht mehr haben wollte. Wir brauchten nicht weit gehen, er stand wenige Meter von der Terrasse weg, und mir wurde klar, warum er weichen sollte. Kam die Sonne um das Haus, spendete er zu viel Schatten, war zu groß geworden. Daher musste er weg.
    
    „Und, wie sieht es aus, wirst du es schaffen?“, fragte sie mich und ich sah mir den Baum an, konnte keinen Grund erkennen, diesen Job anderen zu überlassen.
    
    „Klar, ist ja nicht sooooo groß!“, meinte ich und war mir sicher, mein Geld gut und schnell verdienen zu können.
    
    „Das ist gut. Hier ist der Schlüssel zum Schuppen, da kannst du alles finden, was du brauchst!“, sagte Tante Crista zu mir und übergab mir einen Schlüssel, der auf ein Vorhängeschloss hinwies.
    
    Ich nahm ihn an, ging zum gemeinten Gebäude und meine Vermutung wurde bestätigt. Ich brauchte ein wenig Gewalt um das Schloss zu öffnen, war lange nicht mehr benutzt worden, leicht eingerostet. Drinnen war es relativ Dunkel, trotzdem konnte ich genug sehen, um die richtigen Werkzeuge ...
    ... zu finden. Cristas Mann war ein ordentlicher Mensch gewesen, alles hatte seinen Platz und daher erleichterte es mir meine Suche. Keine fünf Minuten später war ich gut ausgestattet, trat aus dem Schuppen und lief zum Baum herüber. Zu meiner Überraschung war Tante Crista nicht mehr bei dem Baum, überließ alles Weitere mir. Dafür entdeckte ich sie auf der Terrasse. Sie hatte sich auf eine der Liegen gelegt, sich eine große Tasse Kaffee gemacht und die Rücklehne aufgestellt. Mit übergeschlagenen Beinen saß sie dort, hatte eine übergroße, fast schwarze Brille auf, die keinen Nutzen ohne Sonne brachte. Es würde Stunden brauchen, bis die Nachmittagssonne auf die Terrasse schien.
    
    Mir war es recht, sie konnte machen, was sie wollte. Also sah ich mir den Baum ein weiteres Mal an, um mir darüber im Klaren zu sein, wie ich vorgehen wollte. Ich konnte ihn nicht im Ganzen fällen, dafür war er zu lang. Profi war ich nicht, konnte nicht genau berechnen, wohin er fallen würde. Das Risiko, das er etwas kaputt machte, war groß. Daher wollte ich ihn in zwei Etappen fällen. Zuerst die Spitze kappen, danach den Rest. Dazu lief ich zum Schuppen zurück, schnappte mir eine Leiter und kam damit bewaffnet zurück. Diese lehnte ich an den Stamm und kletterte mit einer Säge bewaffnet zwischen die Äste, suchte nach dem besten Punkt, um das Werkzeug anzusetzen. Nachdem ich ihn gefunden hatte, sah ich mich um, suchte nach dem besten Platz, um die Spitze fallen zu lassen. Dabei blieb es nicht aus, dass ich ...
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