1. Niemals (Roman)


    Datum: 18.02.2020, Kategorien: Reif

    ... in der Raucherecke ankamen, fiel ich grade zu über ihn her. Er war ein gut aussehender, sehr selbstbewusster Mann. Ich fiel ihm an den Hals und küsste ihn, als gäbe es kein Morgen mehr.
    
    Plötzlich wurde ich am Arm gepackt und von ihm weggezerrt.
    
    „Wenn du schon jemanden ficken willst, dann nimm mich“, verflucht und zugenäht. Vor mir stand mein Ex-Liebhaber, von vor fast zwanzig Jahren. Unsere Affäre dauerte nur drei Monate, aber sie hatte es in sich gehabt. Er war der Mann, den ich über alles geliebt habe! Er war der Mann, der mir aufs übelste mitgespielt hatte! Er war der Mann, den ich hasste, über alle Maßen! Michael.
    
    Ich war dermaßen überfordert, dass ich direkt in Ohnmacht fiel...
    
    Als ich wieder zu mir kam, war meine Wut verraucht und sie hatte sich in bittere Traurigkeit verwandelt. Ich weinte lautlos. Meine Tränen liefen mir nur so über die Wangen und ich lag am Boden, in den Armen von ihm!
    
    Sanft und leise, sprach er auf mich ein. Er wiegte mich in seinen Armen hin und her.
    
    Am liebsten hätte ich jetzt gelacht! Was für eine absurde Situation? Ich lag in den Armen des Mannes, der mir einmal schrecklich weh getan hatte und er war es, der mich nun tröstete! Ist das zu fassen?
    
    Mein Chef stand neben uns und sah uns fassungslos an!
    
    „Ich kündige“, sagte ich laut und lächelte. Mein Tränen liefen aber immer weiter.
    
    „Danke, Micha, dass du mich gerettet hast!“
    
    Wir sahen uns in die Augen und ich weinte nur noch mehr.
    
    „Gern geschehen, ...
    ... Prinzessin!“
    
    Ein neuer Kosename? Wie interessant. Endlich funktionierte mein Gehirn wieder. Ich wischte meine Tränen weg, putzte mir die Nase und machte mich von Michael frei.
    
    „Kommst du wieder rein, Prinzessin?“
    
    Ich sah Michael ins Gesicht und las darin. Er lächelte. Mein Gehirn arbeitet auf Hochtouren. Mir war irgendetwas entgangen, aber was?
    
    „Als Tochter Gottes, bist du eine Prinzessin!“
    
    WAS??? Ach du Scheiße. Was redete er denn da?
    
    „Ich bin ganz richtig im Kopf!“
    
    Ich verstand die Welt nicht mehr. Was ging hier vor? Warum wollte mein Hirn nicht greifen? Das passierte mir nur, wenn... Ich etwas nicht wahr haben wollte!
    
    Oh mein Gott! Um Himmels Willen! Hatte er gesagt ich sei... Ich konnte es nicht einmal ausdenken! Mir wurde kotzübel. Vor seinen Füßen übergab ich mich! Geschah ihm ganz recht!
    
    „Du kannst es drehen, wie du willst. Es ist eine Tatsache und je eher du dich damit abfindest, desto eher geht es dir besser!“
    
    Mir viel nichts anderes ein als: „Wollen wir uns ein Zimmer mieten?“
    
    Er lachte schallend und bot mir eine Zigarette an.
    
    „Komm runter, Daria. Das können wir später immer noch tun! Jetzt musst du gleich wieder mit mir hinein gehen. Du hast eine Aufgabe zu bewältigen!“
    
    Daria???
    
    „Das ist dein himmlischer Name, Daria!“
    
    Ich hatte doch gar nichts gesagt...
    
    „Das brauchst du auch nicht!“
    
    Ich sah ihn irritiert an. Er konnte meine Gedanken lesen? Verdammte Inzucht!
    
    Er lachte wieder.
    
    „Du und deine Flüche!“
    
    Michael blieb ganz ...
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