Weeslower Chroniken I - 1997 - Nadine - Kapitel 2 - Das Alte Forsthaus
Datum: 05.03.2020,
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Schamsituation
... und zur Seite warf.
Ihr Herz fing heftig an zu klopfen. Da war er wieder, dieser auffallend große, ansehnliche, mächtige Schwanz, den sie von den Fotos kannte… Nadine gab sich Mühe, den Blick von seinem baumelnden Gemächt abzuwenden und ihm ins Gesicht zu schauen.
"Nadine! - Ich habe Dich noch gar nicht erwartet. Wolltest Du nicht erst Samstag kommen?" Er breitete mit einem Lächeln die Arme aus, umarmte sie herzlich und deutete Wangenküsschen an, eins links, eins rechts. Nadine ließ es mit sich geschehen, steif und unbeholfen.
"Ja, ich... Meine Oma... Sie hat den Termin verwechselt und..."
"Egal! Schön, dass Du da bist." unterbrach er sie fröhlich. "Aber so früh... Wir sind noch mitten in der Arbeit."
Jetzt fiel ihr auf, dass sein muskulöser, perfekt durchtrainierter Oberkörper glänzend vor Schweiß und stellenweise von Staub und Dreck bedeckt war. - Da hörte sie jemanden hinter sich mit hartem Akzent rufen: "Vorsicht, bitte!" Sie drehte sich um und sah einen weiteren großen, kräftigen Mann mit freiem Oberkörper, der eine knielange Arbeitshose trug und eine Schubkarre mit groben Steinen vor sich herschob. "Danke, geht." meinte er, als sie einen Schritt zur Seite tat. Auch er klang nach einem Polen. Er war deutlich älter als der unbekannte Hüne, der noch immer in der Tür stand und trank. So wie dieser war der Ältere ein wahrer Muskelprotz.
"Keine Sorge, die beiden beißen nicht... - Das ist Wiktor", Schneider deutete auf den ersten Hünen in der Tür, "und ...
... das Tomasz, sein Vater." Gemeint war damit der ältere mit den Arbeitshosen. "Wiktor ist mein Nachbar - also, was hier so Nachbar heißt. Das Haus da hinten." Dabei deutete er über den Weg hinweg in Richtung des nächst gelegenen Neusiedler-Hauses, das etwa hundert Meter entfernt lag. "Sie helfen mir beim Ausbau. Zum Glück, denn die beiden sind stark wie zwei Kaltblüter, und sie verstehen was von ihrem Handwerk."
Nadine schaute etwas verlegen drein. Sie wusste nicht, was sie nun tun sollte.
Michael half ihr. "Komm erst mal an. Setz Dich dort hin." Er deutete auf eine schon gepflasterte Terrasse unter einer Linde, auf der ein paar Gartenmöbel standen. "Möchtest Du etwas trinken?"
"Ja, gern. - Ist es okay, dass ich jetzt schon...?"
Michael Schneider ließ sie wieder gar erst nicht ausreden: "Aber klar! Du bist herzlich willkommen, jederzeit! Setz Dich, ich bin gleich wieder da."
In diesem Moment kam aus dem Haus ein weiterer Mann, kleiner als die anderen, schmaler, aber ebenso muskulös, breitschultrig, der sich den Rest aus einer Wasserflasche über den Kopf schüttete. "Was für eine Hitze!" murmelte er und schüttelte den nassen Kopf.
Er war, wie Michael, braun gebrannt, verschwitzt - und splitternackt.
"Das ist Aron." stellte Michael ihn im Vorbeigehen vor. "Wir vier sind die Arbeitskolonne."
Nadine lächelte den vierten Mann eingeschüchtert an. "Angenehm." brachte sie leise heraus.
Sie schätzte, dass dieser Aron so etwa Mitte zwanzig war, deutlich jünger ...