1. Die Einladung


    Datum: 07.03.2020, Kategorien: Romantisch

    ... in Gottes Ohr", meint sie. "Ich muss dann aber kurz in mein Zimmer. Dort habe ich die Sachen verstaut, die ich anhatte, als ich hierhergekommen bin."
    
    "Gut. Soll ich mitkommen?"
    
    "Würdest du das tun?"
    
    "Warum nicht?"
    
    "Ich vergesse immer, dass du anders bist als alle anderen Männer", meint sie nach einer kurzen Pause.
    
    Wir machen uns auf den Weg. Als ich mit ihr in ihrem Personalzimmer erscheine und wir dort auf eine ihrer Kolleginnen treffen, schaut mich diese erstaunt an, dann schenkt sie Lea einen fragenden Blick. Diese aber zuckt nur mit den Schultern und sucht sich schnell die Kleidung zusammen. Kaum, dass Lea ihre Kleider hat, kehren wir zurück in meine Suite, damit sie sich in Ruhe umziehen kann.
    
    Es dauert dann auch nicht lange, bis sie in ihren Alltagsklamotten vor mir steht. Sie sieht darin hübsch aus, aber doch etwas unscheinbarer. Sie ist auch nicht geschminkt, vermutlich, weil dies von ihrer Mutter nicht toleriert wird. Als sie fertig ist tritt sie vor mich.
    
    "Wollen wir?", erkundigt sie sich.
    
    Ich kann ihre Unsicherheit deutlich spüren. Ich nehme sie in den Arm und drücke sie an mich.
    
    "Es wird alles gutgehen. Ich bin bei dir."
    
    "Sonst würde ich das auch nicht durchstehen", gesteht sie.
    
    Wir machen uns auf den Weg. Als wir an der Rezeption vorbeikommen, schauen uns die beiden Mädchen dahinter überrascht an. Da sie Lea aber nur von der Seite und von hinten zu sehen bekommen, habe ich den Eindruck, dass sie rätseln, in wessen Begleitung ich ...
    ... mich da überhaupt befinde. Sie trauen sich allerdings auch nicht, mich anzusprechen. Immerhin bin ich ein persönlicher Gast des Grafen und das was ich mache, geht sie nichts an.
    
    Wir steigen in mein Auto und Lea zeigt mir den Weg. Außer ein paar Hinweisen, wie ich fahren soll, ist sie ganz still. Je näher wir unserem Ziel kommen, umso unruhiger irren ihre Augen umher. Sie rutscht auch immer tiefer in den Sitz. Deshalb lege ich meine Hand auf ihren Oberschenkel.
    
    "Beruhige ich. Es wird alles gutgehen. Das verspreche ich dir."
    
    "Du kennst meine Familie nicht."
    
    "Sie wird sein, wie alle Familien."
    
    "Das glaubst auch nur du. Meine Mutter traut keinem Mann mehr. Das ist ja das Problem."
    
    "Ich kann verstehen, dass sie nach dem, was sie erlebt hat, nicht jedem Mann um den Hals fällt. Aber ich bin mir sicher, ich kann sie beruhigen."
    
    "Deine Sicherheit möchte ich haben."
    
    Inzwischen sind wir angekommen. Wir finden tatsächlich direkt vor dem Haus, in dem Leas Familie wohnt, einen Parkplatz. Wir steigen aus, ich nehme zur Beruhigung Leas Hand und wir machen uns auf den Weg. An der Eingangstür des Hauses läutet Lea.
    
    "Wer ist da?", ist aus der Gegensprechanlage zu hören.
    
    "Ich bin´s, Mama", antwortet Lea.
    
    "Komm rauf!"
    
    Der Türöffner wird betätigt und Lea drückt die schwere Holztür auf. Wir steigen die Treppen hinauf bis in den fünften Stock. Aufzug gibt es keinen. Als Lea an der Tür klopft, die wohl zur Wohnung ihrer Familie gehört, geht diese auf und der Kopf ...
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