1. Die Einladung


    Datum: 07.03.2020, Kategorien: Romantisch

    ... einer kleinen, typisch italienischen Frau erscheint im Türspalt. Die Frau lächelt Lea an, blickt aber sofort ernst, als sie mich hinter ihrer Tochter erblickt.
    
    "Was will er hier? Wer ist das überhaupt? Woher kennst du ihn?"
    
    "Lass uns bitte hinein. Wir müssen etwas mit dir besprechen."
    
    Die Frau wirft mir einen äußerst feindseligen Blick zu und scheint noch einen Augenblick zu zögern. Dann öffnet sie zum Glück doch die Tür, tritt zur Seite und lässt uns eintreten. Lea führt mich in eine Küche, in der ein Tisch mit sechs Stühlen steht. Alles ist sehr eng, aber sauber. Sie bietet mir Platz an und setzt sich dann auf den Stuhl neben mir.
    
    Ihre Mutter kommt herein, sie blickt immer noch unsicher drein, ihre Arme sind verschränkt. Sie setzt sich auf einen der Stühle und schaut uns auffordernd an. Lea schaut hilfesuchend zu mir. Ich nicke ihr aufmunternd zu.
    
    "Darf ich vorstellen, das ist Thomas. Er kommt aus Deutschland", sagt sie zu ihrer Mutter und wendet sich dann mir zu. "Das ist meine Mutter, Loredana."
    
    "Freut mich", sage ich bewusst freundlich.
    
    Loredana nickt nur kurz mit dem Kopf, macht aber keine Anstalten die Hand, die ich ihr reiche, zu nehmen oder etwas zu sagen.
    
    "Thomas hat mir einen Vorschlag gemacht", beginnt Lea.
    
    Zum Glück holt sie Luft, denn ich habe den Eindruck, sie beginnt das Gespräch am falschen Ende und so könnte es in die Hose gehen. Deshalb lege ich die Hand auf ihren Oberschenkel, schaue sie an und gebe ihr auf diese Weise zu ...
    ... verstehen, dass ich nun übernehme.
    
    "Darf ich mich einmischen?", frage ich und lege eine Pause ein. Von Loredana kommt kein Einwand. Deshalb spreche ich weiter.
    
    "Ich komme aus Deutschland und mache hier seit ein paar Tagen Urlaub. Dabei habe ich Lea kennengelernt. Es hat sich zum Glück so ergeben, dass sie mich bei der Arbeit ausgesprochen zuvorkommend bedient und weitergeholfen hat. Deshalb habe ich es gewagt, sie einzuladen mit mir etwas Trinken zu gehen. Sie hat anfangs gezögert, dann aber doch zugesagt. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, haben uns dann auch öfters getroffen und uns ineinander verliebt."
    
    "In ein paar Tagen?", meint ihre Mutter skeptisch.
    
    "Ich hätte das doch auch nicht für möglich gehalten. Aber Lea ist eine ganz besondere und ganz wunderbare Frau."
    
    "Das kann ich verstehen, aber was findet sie an Ihnen?"
    
    "Das frage ich mich, um ehrlich zu sein, auch", lächle ich. "Zum Glück ist es aber so."
    
    Ihre Mutter schaut Lea skeptisch an. Diese antwortet aber nicht gleich. Sie überlegt kurz.
    
    "Wie soll ich das beschreiben? Man muss ihn kennenlernen. Er ist ein Mann, wie ich noch nie einen getroffen habe."
    
    "So viel Erfahrung mit Männern hast du ja noch nicht."
    
    "Ich habe genügend Männer kennengelernt. Keiner war auch nur annähernd wie Thomas."
    
    "Na gut, dann habt Ihr Euch ineinander verliebt. Was hat das mit mir zu tun?"
    
    "Lea hat mir erzählt, sie arbeitet, um Sie und ihre Geschwister zu ernähren."
    
    "Musst du das jedem auf die Nase binden?", ...
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