Die Einladung
Datum: 07.03.2020,
Kategorien:
Romantisch
... faucht Loredana Lea an.
"Das hat sich so ergeben. Sie hat es mir ganz sicher nicht am ersten Tag erzählt", versuche ich sie zu beruhigen. "Auf jeden Fall kenne ich Ihre Lage. Lea hat mir aber auch nach langem Fragen und Drängen erzählt, sie würde gerne Medizin studieren."
"Das geht nicht. Ich brauche sie", wehrt die Mutter ab.
"Das ist sich Lea bewusst und deshalb habe ich ihr einen Vorschlag gemacht, den sie nun mit Ihnen besprechen will. Ich würde Euch alle nach Deutschland holen, ihr bekommt eine Fünfzimmerwohnung und Lea könnte studieren. Ich übernehme sämtliche Kosten."
Loredana schaut mich skeptisch an. Dann wendet sie ihren Blick zu Lea.
"Du glaubst ihm das? Sobald er deiner überdrüssig ist, stehen wir da, in einem fremden Land und ohne Geld."
"Ich übergebe Lea ein Sparbuch mit einem Betrag, der leicht bis zum Ende des Studiums reicht, damit sie es abschließen kann und in dieser Zeit auch die gesamte Familie versorgt ist. Auch, wenn sie sich von mir trennen will, darf sie das Sparbuch behalten und von dem Geld leben."
Loredana aber auch Lea schauen mich überrascht an. Die Mutter schaut zuerst mich, dann Lea an.
"Du hast davon auch nichts gewusst, vermute ich, so wie du dreinschaust."
"Ist das dein Ernst?", meint Lea zu mir gewandt.
"Das ist mir soeben eingefallen. Deine Mutter hat recht, ihr lasst Euch auf etwas ein, das ich Euch verspreche. Auch wenn du mir vertraust, und das schätze ich sehr, sicher sein könnt ihr Euch nicht. Deshalb ...
... bin ich natürlich bereit, Dir und Euch die nötige Sicherheit zu geben."
"Sie geben das Geld Lea, nicht mir?", will die Mutter wissen.
"Lea, sorgt doch auch jetzt schon für Euch. Da ist es nur gerecht, wenn sie auch weiterhin das Geld in der Hand hat."
"Vertrauen Sie mir nicht?"
"Das ist nicht der Punkt. Ich kenne Sie nicht. Zu Lea hingegen habe ich volles Vertrauen. Außerdem will ich Lea das Studium ermöglichen. Wenn sie das Geld in Händen hat, dann kann sie darüber entscheiden."
"Trotzdem, ich will hier nicht weg."
"Mama, bitte!", mischt sich nun wieder Lea ein.
"Was haben Sie zu verlieren?", frage ich.
"Was habe ich zu gewinnen?"
"Sie hocken hier in einer Zweizimmerwohnung und trauen sich nicht aus dem Haus, weil sie Angst haben müssen, dass ihr gewalttätiger Mann ihnen vor der Haustür auflauert. Sie wissen nicht, wie sie das Geld, das Sie und Ihre Kinder zum Leben brauchen, auftreiben. Sie haben nur Lea und zwingen sie in eine Rolle, die einem 19-jähriges Mädchen nicht zugemutet werden sollte. In Deutschland wären Sie versorgt, hätten eine größere Wohnung und bräuchten keine Angst haben", fasse ich entschlossen zusammen.
"Thomas", ermahnt mich Lea.
"Was Thomas? Ist doch wahr!"
"Trotzdem ziehen wir hier nicht weg. Lea wird schon zurechtkommen", meint die Mutter.
"Finden Sie es fair, dass Lea ihren Traum aufgeben muss, weil Sie nicht in der Lage sind, für Ihre Familie zu sorgen? Hat nicht auch sie ein Recht, ihr Leben und ihren Traum zu ...