1. Die Einladung


    Datum: 07.03.2020, Kategorien: Romantisch

    ... mehr. Ich darf Ihnen hiermit vor einer Zeugin die Kündigung überreichen."
    
    "Die was?", fährt er mich an.
    
    Dabei reißt er mir das Schreiben aus der Hand. Er liest es durch und wird immer blasser im Gesicht, bis er fast weiß ist.
    
    "Sie haben die Vollmacht von Graf Torrini? Sie können in seinem Namen unterschreiben?"
    
    "In Deutschland, Österreich, Frankreich und in Italien", bestätige ich.
    
    "Sie wollen mich hinauswerfen? Da wird Graf Torrini aber nicht mitspielen, das kann ich Ihnen versichern."
    
    "Es ist mit ihm abgesprochen", antworte ich gelassen. "Ich würde Sie bitten, Ihre Sachen zu packen und auf der Stelle zu verschwinden. Ansonsten muss ich den Sicherheitsdienst holen."
    
    "Sie setzen mich einfach so vor die Tür, nach allem, was ich für den Grafen getan habe?"
    
    "Was haben Sie denn für den Grafen getan? Sie haben schlechten Wein hergestellt und sich mit den Mädchen auf widerrechtliche Weise vergnügt und das auch noch auf eine schäbige Art und Weise. Ich denke, Graf Torrini ist froh, sie los zu sein."
    
    "Das wird er bereuen. Wer soll denn nun meinen Platz einnehmen. So schnell findet er ganz sicher keinen Nachfolger."
    
    "Ich würde sagen, das lassen Sie doch besser seine Sorge sein."
    
    "Und was glotzt du dumme Kuh?", fährt er Lea an.
    
    Instinktiv bringt sie sich hinter mir in Sicherheit. Ich hingegen baue mich beschützend vor ihr auf.
    
    "Verschwinden Sie, bevor ich auch noch Strafanzeige wegen Beleidigung erstatte", fahre ich ihn an.
    
    "Schon gut, schon ...
    ... gut. Ich verschwinde ja", lenkt er ein.
    
    Ich begleite ihn, damit er seine sieben Sachen zusammenpacken kann. Viel ist es ja nicht. Dann begleite ich ihn nach draußen und mache mich anschließend mit Lea auf den Weg zum Wagen.
    
    "Und nun endlich zu deiner Mutter."
    
    "Ich hoffe, dass ihre Frage, ob das Angebot noch steht, richtig gemeint ist. Sonst stehe ich ohne Job da."
    
    "Dann finden wir eine andere Lösung."
    
    Während wir darauf gewartet haben, dass Umberto seine Sachen packt, ist mir eine Idee gekommen. Wenn die Mutter mit den Geschwistern trotz allem nicht mitkommen will, dann nehme ich einfach Lea allein mit, sie soll studieren und ich unterstütze die Familie von Deutschland aus. Keine Ahnung, warum ich mich darauf fixiert hatte, gleich alle mit nach Deutschland zu nehmen. War wohl darauf konzentriert, dass Beste für alle zu bewirken. Mit dem Wissen, dass es auch anders geht, fahre ich zum Gespräch mit der Mutter.
    
    Wenig später kommen wir dort an, steigen aus und Lea nimmt, während wir zur Haustür gehen, meine Hand. Sie hält sich daran fest, als würde sie Halt suchen. Vermutlich ist es auch so.
    
    Sie klingelt, sagt ihrer Mutter, dass wir es sind und wir gehen erneut hinauf in die Wohnung. Dort erwartet uns bereits Leas Mutter und diesmal schaut sie deutlich freundlicher drein als noch gestern.
    
    "Guten Tag", meint sie schüchtern.
    
    "Guten Tag", antworte ich.
    
    "Hallo Mama", grüßt auch Lea.
    
    Wir gehen wieder in die Küche und setzen uns hin, wie gestern. Einen ...
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