1. Die Einladung


    Datum: 07.03.2020, Kategorien: Romantisch

    ... was Torrini sagt und ist nun alarmiert, weil ich mit dem Gericht drohe. Sie hat aber vermutlich den etwas schmunzelnden Unterton in der Stimme des Grafen nicht richtig mitbekommen. Ich kenne den Mann inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich nur gespielt wehrt.
    
    "Was können Sie mir als Gegenleistung anbieten?", meint Torrini.
    
    "Informationen über ihren Kellermeister."
    
    "Über Umberto? Sagen Sie mir nicht, Sie halten ihn für einen Meister seines Faches."
    
    "Ganz im Gegenteil. Er beherrscht sein Handwerk schlecht und ist ein Schlitzohr."
    
    "Ein Schlitzohr?"
    
    "Bei den Weinführungen füllt er die Teilnehmer ab und vergnügt sich anschließend zusammen mit seinen Gehilfen mit den Mädchen auf recht bedenkliche Art und Weise."
    
    "Ich habe einen Vorschlag, Dr. Meininger."
    
    "Der wäre?"
    
    "Sie setzen mir die Kündigung für Umberto auf, bringen ihm bei, dass er sich vom Acker machen soll und bekommen dafür Lea von mir."
    
    "Wer soll sich aber dann um den Keller kümmern?"
    
    "Ich habe da jemanden, den ich schon länger im Auge habe. Ich rufe ihn gleich an. Ich hatte bisher nur nie die Zeit die Kündigung zu schreiben und sie Umberto zu überreichen. Aber jetzt habe ich ja Sie. Schließlich müssen Sie sich Lea ja auch verdienen", grinst er.
    
    "Das ist ein Deal", stimme ich zu. Lea schaut mich glücklich an.
    
    "Sagen Sie bitte an der Rezeption, dass Sie das Mädchen mitnehmen und dafür meine Zustimmung haben. Das mit Umberto erledigen Sie am besten auch gleich, bevor sie ...
    ... abfahren."
    
    "Das mache ich. Danke, Graf Torrini. Wir sehen uns."
    
    "Wir sehen uns. Und dabei bringen Sie diese Lea mit. Das muss ein ganz besonderes Mädchen sein, das Ihnen dermaßen den Kopf verdreht hat."
    
    "Das mache ich."
    
    Damit ist das Gespräch zu Ende. Lea schaut mich neugierig an.
    
    "Habe ich das richtig verstanden, ich darf mitkommen und der Kellermeister wird entlassen?"
    
    "Das hast du richtig verstanden. Könntest du deine Mutter anrufen, dass wir etwas später kommen. Ich muss noch Umberto feuern."
    
    Während wir zurück zur Rezeption gehen, telefoniert Lea mit ihrer Mutter. Dass wir etwas später kommen, ist kein Problem. Als ich das Mädchen hinterm Empfang informiere, dass ich die Personalakte von Umberto benötige und Lea mitnehme, schaut sie mich ungläubig an.
    
    "Das ist mit Graf Torrini abgesprochen."
    
    Mit einem ungläubigen Blick führt sie mich in ein Büro und sucht mir die gewünschte Akte heraus. Während ich die Kündigung schreibe, ausdrucke und unterschreibe, geht sie zurück zum Empfang. Ich wette mein linkes Ohr, dass sie Torrini anruft. Als wir das Büro verlassen, schaut sie mich voller Ehrfurcht an. Offenbar hat sie tatsächlich telefoniert.
    
    "Haben Sie alles, was Sie brauchen, Dr. Meininger?"
    
    "Danke ja, ich muss noch in die Kellerei."
    
    Ich nehme Lea bei der Hand und mache mich auf den Weg. Vor der Kellerei treffe ich auf Umberto. Er schaut mich böse an.
    
    "Sie haben uns neulich den ganzen Abend versaut", meint er.
    
    "Ich versaue Ihnen auch noch ...
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