Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... würde sich freiwillig dazu hergeben, mit so etwas das Schlafgemach zu teilen, sich zu vereinigen?
„Und wie geschieht nun der Austausch der Kraft?", fragte er schließlich.
„Der Legende nach durch Vereinigung und einen einfachen Kuss auf den Mund."
Vereinigung? Ihr meint..." Taka war verblüfft. „Und wenn der Dämon die Kraft einfach so wieder von einem nimmt? Hat das auch Folgen?"
„Das kann sie, ja. Doch das hat für den Betroffenen schwerwiegende Konsequenzen. Er wird dahinsiechen und schließlich sterben. Das ist der Fluch des Dämons", erklärte Teiko.
„Wie genau lautet die Legende?", mischte sich Kazuki ein. Das alles war völlig neu für ihn, und es wurmte ihn, dass diese Miko hier mehr wusste als er.
„Es ist die Legende von dem Daimyo Haruka. Es heißt, dass es einstmals eine Kitsune gab, welchen dem Daimyo ihre Kraft übergab, damit er ihr mehr Freude im Bett bereiten konnte. Dazu gab sie ihm bei ihrer Vereinigung einen Kuss auf dem Mund und er nahm die Kraft auf. Zunächst war er überaus zufrieden damit, wurde zu einem großen Kämpfer und war immer gesund. Doch dann begann sich die Kitsune zu langweilen und forderte ihre Kraft zurück. Doch der Herrscher hatte sich vorbereitet und konnte sie bannen, bevor sie ihm ihre Kraft wieder nehmen konnte. Fortan lebte der Mann mit dieser Kraft, bis er alt wurde. Doch er wollte nicht damit sterben. Und so gab er sie, kurz vor seinem Tod, mit einem Kuss einer Miko. Diese ließ sich danach in einem steinernen Sarg im Meer ...
... versenken, damit die Kitsune nie wieder zurückkäme, und Rache an den Nachkommen des Daimyos verüben könnte." „Warum wollte er mit dieser Kraft in sich nicht sterben?", wollte Taka wissen.
„Die Kraft des Dämons wird dafür sorgen, dass der Träger direkt in die niedrigste Stufe wiedergeboren wird, in der Sphäre der Dämonen, und dort niedrigster aller Diener der Kamis. Ein anderer Mensch muss sich opfern und die Kraft rechtzeitig übernehmen. Und die bis an sein Lebensende in sich beherbergen. Dann kann die erste Person weiterleben."
Alle schwiegen einen Moment und dachten nach, welche Konsequenzen das hatte.
Schließlich fragte Taka nach.
„Aber die Kraft des Dämons wäre trotzdem in voller Stärke in dieser Person, die sich geopfert hätte?"
„Ja, Miyahara San!", bestätigte Teiko, noch immer tief verbeugt.
Die Männer erschauderten. So übermächtig stark zu sein war verlockend, aber der Preis schien zu hoch. Wer würde den freiwillig zahlen?
Widerstände
Yoshimoto betrachtete seine aufgerissenen und blutenden Hände. Sie hatten zunächst eine ganze Nacht hindurch um ihr Leben gegen den Sturm gerudert, hatten den Leib des Dämons ins Meer geworfen und sich beinahe gegenseitig getötet. Und wofür, nur um jetzt auf dem Meer zu verdursten? Sein Mund war trocken und seine Lippen aufgesprungen. Ausgerechnet an das Einfachste hatten sie nicht gedacht: Ausreichend Trinkwasser mitzunehmen, bevor sie in See gestochen waren.
Den Sturm hatten sie überstanden, aber sie wussten nun ...