1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... ich kenne diese Frau. Sie ist diejenige, von welcher ich euch berichtet habe!"
    
    Verblüfft blickte der Anführer zwischen Yun und Shu hin und her.
    
    „Ihr seid von Japanern gefangen genommen worden?", fragte er schließlich.
    
    „Ja, das war ich. Und ich wurde nach Panyio gebracht. Aber als in der Stadt ein Feuer ausbrach, konnte ich zusammen mit De-Yong entkommen."
    
    Shu war näher herangetreten.
    
    „Dame Ahri, ich hatte so gehofft, euch wiederzusehen!"
    
    Yun musste sich eingestehen, dass der Junge nun durchaus gelegen kam. Sie gab ihn ein verführerisches Lächeln.
    
    „Ich bin auch froh, dich wieder zu sehen! Aber sag, wer sind deine Freunde?"
    
    Der Anführer räusperte sich.
    
    „Ich bin Hauptmann Choe Mok von den Bergrebellen!"
    
    „Soso, ein Hauptmann", erwiderte De-Yong leicht säuerlich. „Auf welche Offiziersschule seid ihr gegangen, Hauptmann Choe?"
    
    Der Angesprochene senkte endlich seine Armbrust und kratze sich dann verlegen lächelnd am Hinterkopf.
    
    „Ehrlich gestanden auf keine. Ihr seid wirklich Leutnant?"
    
    „Ja, das bin ich. Und es ist ein Verbrechen einen Offiziersrang vorzutäuschen!"
    
    „Aber der Anführer einer Einheit ist doch ein Hauptmann?", versuchte sich Mok zu verteidigen.
    
    „Ein Anführer einer Einheit ist ein Kommandant, unabhängig von seinem regulären Offiziersrang." Erklärte De-Yong. „Aber er muss autorisiert sein. Wer hat euch autorisiert?"
    
    „Die Japaner haben unser Dorf zerstört, unsere Ernte gestohlen und Frauen entführt. Wir brauchen keine ...
    ... Ermächtigung, um gegen sie zu kämpfen!", warf ein Anderer aufgebracht ein.
    
    „Der König hat zu den Waffen gerufen. Warum seid ihr dem Ruf nicht gefolgt und habt euch zur Armee gemeldet?", fragte De-Yong.
    
    „Wir wollten ja, aber wir kamen einen Tag zu spät zum Sammelplatz. Und später kamen uns dann schon die Überlebenden der Schlacht entgegen und erzählten, dass wir besiegt wurden."
    
    „Und deshalb raubt ihr nun Flüchtlinge aus?", fragte De-Yong scharf.
    
    „Wir rauben niemanden aus. Wir erheben Wegezoll!", protestierte Mok.
    
    „Für einen Weg, den ihr weder gebaut habt, noch besitzt. Das nennt sich Raub! Alleine dafür habt ihr dem Gesetz nach den Tod verdient!"
    
    „Wir sind Soldaten, uns steht Versorgung zu!" Erwiderte Mok entrüstet.
    
    De-Yong sprang los. Mit einem Satz war er beim selbst ernannten Hauptmann, riss ihn die Armbrust aus der Hand und im nächsten Moment auch schon zu Boden. Dann zog er sein Schwert und richtete es auf die Kehle Moks.
    
    „Nein, ihr seid keine Soldaten. Ihr seid Kinder ohne Ausbildung und Erfahrung, die Soldaten spielen, aber nur Räuber sind!", erklärte De-Yong mit ruhiger Stimme.
    
    Die anderen hatten sich nicht einmal gerührt, so verblüfft waren sie von De-Yongs Schnelligkeit.
    
    Nun hob auch der andere Junge seine Armbrust, unsicher auf De-Yong zielend. Dabei achtete er nicht auf Yun, welche ihrerseits angriff. Auch sie sprang vorwärts, wenn auch ungleich weiter und höher. Sie machte gleich einen Salto über den Jungen, landete hinter ihm, trat ihm in ...
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