1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... die Kniekehlen, dass er mit einem Schmerzensschrei zu Boden sank, während sie ihm gleichzeitig die Armbrust von hinten aus den Händen nahm.
    
    „Mein Begleiter hat recht", erklärte sie mit ernstem Gesicht. „Ihr könnt es ja nicht einmal mit uns harmlosen Wanderern aufnehmen. Was macht ihr, wenn ihr auf kampferfahrene Samurai trefft? Die haben euch genauso schnell die Köpfe abgeschlagen, wie wir euch eben entwaffnet! Also Leutnant Na, wie wollt ihr mit diesen Räubern umgehen? Wollt ihr sie gleich hier und jetzt richten?"
    
    Entsetzt sahen sich die Jungs an.
    
    De-Yong schien zu überlegen.
    
    „In Ordnung", meinte er schließlich. „Ihr werdet mit folgen. Dann werdet ihr begnadigt! Was meint ihr?"
    
    Unsicher blickten sie zu Mok.
    
    Der schluckt und nickte dann vorsichtig, damit er sich nicht am Schwert verletzte.
    
    „Ja, wir werden gehorchen, Leutnant De-Yong!"
    
    De-Yong nahm sein Schwert von der Kehle des Jungen und schob es zurück in die Scheide.
    
    „Gut, und nun führt uns zu eurem Lager."
    
    Jäger oder Beute
    
    Yoshimoto wurde vom Klappern der Ruder geweckt. Cha-He und Ju-Won hatten sie bereits ergriffen und fingen erneut an zu paddeln. Müde stemmte er sich auf die Ruderbank, beugte sich über Bord und schöpfte mit der hohlen Hand etwas Wasser, um sich das trockene Gesicht zu erfrischen. Dass es ein Fehler war, merkte er sofort, als das Salzwasser an seinen rissigen und schwieligen Händen anfing zu brennen. Trotzdem schöpfte er die Handvoll Wasser auf und rieb sich das kühle ...
    ... Nass übers Gesicht. Im schwachen Mondlicht konnte er über das glitzernde Meer schauen.
    
    „Ah, du bist endlich wach", stellte Ju-Won mit heiserer Stimme fest. „Wir hatten es schon aufgegeben dich zu rufen. Wenn du nicht so geschnarcht hättest, hätten wir dich für tot gehalten."
    
    „Ich hatte schon immer einen festen Schlaf", entschuldigte sich Yoshimoto.
    
    „Ja, das hatten wir schon die letzten Tage bemerkt, aber eben warst du wirklich nicht wach zu bekommen", meinte Cha-He. „Aber nun gut, jetzt kannst du ja mit rudern."
    
    Yoshimoto nickte und begann im Gleichtakt mit den beiden Anderen sein Paddel einzutauchen und nach hinten zu schieben. Obwohl er geschlafen hatte, war er durch den Durst und die Strapazen, der letzten zwei Tage und Nächte, längst nicht mehr so fit wie noch am Mittag. Mit schmerzenden Armen hob er das Paddel aus dem Wasser, tauchte es ein, zog nach hinten.
    
    Um sich abzulenken, sah er sich wieder um. Plötzlich stutzte er.
    
    „Ist das da rechts hinter uns nicht Land? Steuern wir in die falsche Richtung?"
    
    „Ja, das ist Land",antwortete Ju-Won. „Aber nicht das Festland. Es ist eine der Inseln."
    
    „Warum rudern wir nicht dorthin?", fragte Yoshimoto verwundert.
    
    „Weil wir sie nicht erreichen können. Dazu hätten wir eher in diese Richtung paddeln müssen. Die Strömung hat uns vorbeigezogen."
    
    Es dauerte einige Momente, bis Yoshimoto begriff, was das bedeutete.
    
    „Aber wir geraten ja nach Norden!"
    
    „Ja", antwortete Ju-Won. „Und wir können ohne großes Segel ...
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