Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... Ich habe keineswegs vor mich mit dir zu vereinigen!"
Die Ohrfeige, welche er unverzüglich kassierte, ließ seinen Kopf herumschlagen.
„Wage es nicht, so mit mir zu sprechen, du armseliger Sterblicher!", fauchte Yun.
De-Yong hielt sich seine schmerzende Wange, blieb aber standhaft.
„Warum? Was willst du mir noch antun? Ich sterbe eh bald. Ob hier und jetzt, oder in einigen Tagen. Mir kann das doch egal sein."
Yun biss sich auf die Unterlippe. Verdammt, er hatte recht. Sie konnte ihn kaum zwingen. Nach kurzem Nachdenken versuchte sie eine andere Strategie.
„Gut, du hast recht. Ich habe dir ein Versprechen gegeben, das gilt nach wie vor. Dich oder deine Familie zu foltern brächte mir keinen Vorteil und würde meiner Schwester nicht helfen. Aber ich bitte dich inständig, uns freiwillig zu helfen. Wirklich, Na-Ri braucht unsere Hilfe!"
De-Yong dachte kurz nach.
„Erzähl mir erst mehr, dann werde ich mich entscheiden!"
Zähneknirschend kam Yun seiner Aufforderung nach und erklärte, was Na-Ri zugestoßen war, und dass die Göttin selbst die Verbindung hergestellt hatte.
Unzweifelhaft beeindruckt rieb sich De-Yong seinen Stoppelbart.
„Ich hatte wirklich keine Ahnung, was in eurer Welt so los ist. Aber wenn wir ihr die Kraft schicken, was hindert den anderen Dämonen daran, sie ihr gleich wieder abzunehmen? Wenn ich dich richtig verstanden habe, muss sie entlang des Energiebandes aus dem Dämon herausfinden. Wie will sie das anstellen? Außerdem, ganz ...
... ehrlich: Solange Na-Ri dort gefangen ist, bleibe ich am Leben, oder? Scheint nicht wirklich in meinem Interesse zu sein, ihr zu helfen!"
Eine berechtigte Frage, musste Yun in Gedanken einräumen.
„Glaubst du, wenn du ihr nicht hilfst, dass ich dich dann am Leben lassen würde?", fragte sie mit gefährlichem Unterton nach. „Oder deine Familie?"
De-Yong war nun wach und überdachte die ganze Situation.
„Und wenn sie dort noch ein wenig länger bliebe? Einen Monat, ein Jahr?", versuchte er zu verhandeln.
Yun wollte ihn schon erneut schlagen, als sie sich gerade noch fing. Er konnte nicht ahnen, was sie dort durchmachte und um was er Yun gerade gebeten hatte.
„Wenn du mit unvorstellbaren Schmerzen gefoltert würdest, ohne Fluchtmöglichkeit, wie lange würdest du das aushalten wollen? Einen Monat, ein Jahr? Glaubst du, das würde ich Na-Ri zumuten wollen?", stellte sie die Gegenfrage.
„Äh, nein, natürlich nicht!", stimmte er zu. „Ich habe doch keine Ahnung, wie schlimm es ist. Aber wenn es so schlimm ist, verstehe ich natürlich die Dringlichkeit. Gefallen tut mir das trotzdem nicht, diese Entscheidung, entweder ihr Leben oder meines."
„Nun, ich denke, dein Karma wird sich deutlich verbessern, wenn du selbstlos handelst. Und bedenke: Na-Ri und ich dienen der Muttergöttin Samshin. Ihr Wohlwollen wäre dir und deinen Nachkommen sicher!", versuchte Yun ihn zu überzeugen.
De-Yong lehnte sich an einen Baum, verschränkte die Arme vor seiner Brust und dachte nach. Das letzte ...