Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... sich zu schließen, ein klares Zeichen, dass die Perle noch immer in ihm war.
„Säubere dich etwas und zieh dich fertig um, wir müssen los", befahl Yun. Sie hockte sich derweilen vor den jetzt geistlosen Kopf ihrer Schwester, nahm ihn zärtlich mit beiden Händen auf und erhob sich langsam. Dann schritt sie zum Altar des kleinen Gebetspavillons, legte den Kopf dort nieder, während sie sich selbst davor hinkniete.
„Möge dir die göttliche Mutter die Prüfungen nicht zu schwer machen, deine Schwänze nicht nehmen und deine Rückkehr nicht zu schmerzhaft werden lassen! Auf bald, meine geliebte Sturmschwester!"
Sie legte ihre Handflächen auf den Schädel und Flammen züngelten auf. Bevor das Feuer ihre neue Kleidung erfasste, zog sie ihre unversehrten Hände zurück und betrachtete, wie der Kopf langsam mit einer unnatürlichen, bläulichen Flamme verbrannte. Als der ganze Altar anfing zu brennen, erhob sie sie schließlich und wandte sich zu De-Yong um. Der hatte sich inzwischen wie befohlen angezogen, dann das Ritual stumm hinter ihr stehend, mit angesehen.
Traurig nickte auch er.
„Ich wünschte, ich könnte dich in diesem Leben wiedersehen, Na-Ri! Lebe wohl!"
Yun zog überrascht ihre Augenbrauen hoch, sagte jedoch nichts.
Nach diesem kurzen Moment der Andacht, griffen sie ihre bereitgelegten Bündel und verließen den Schrein in Richtung der brennenden Innenstadt. Von dort aus müssten sie mit den panischen Menschen durch eines der Stadttore flüchten.
Hinter ihnen begann ...
... auch der Schrein abzubrennen. Ein weiterer von zahlreichen Brandherden in dieser Stadt, welche nun den Japanern hoffentlich keinen Unterschlupf und Versorgung mehr gewähren würde.
* * *
Taka und Kazuki kämpften sich durch die panische Menge in der Stadt. Wer nicht damit beschäftigt war, Wasser zum Löschen heranzuschaffen, versuchte sein Leben zu retten, indem er die Stadt verließ. Er war ein Segen, dass der Regen so viele Dächer nass gemacht hatte, sonst wäre das Feuer schon auf sehr viel mehr Gebäude übergesprungen. Trotzdem entwickelte sich das Feuer zu einer Katastrophe. Ein plötzlicher Knall einer Explosion ließ sie zusammenzucken. In irgendeinem Haus war wohl Schießpulver explodiert. Mitten in der Bewegung blieb Taka stehen, als ihm plötzlich klar wurde, in welcher Gefahr sich alle befanden, falls der General tatsächlich durch den zweiten Dämon getötet worden war.
Die Befehlskette war offensichtlich zusammengebrochen. Auch wenn sich überall Löschtrupps selbst organisierten, fehlte die Übersicht, wo, und wie der Brand am besten zu bekämpfen war. Fluchend sah er ein, dass er jetzt nicht nach den Flüchtigen suchen konnte. Abgesehen davon, dass er sie in diesem Chaos sowieso nicht finden konnte, durfte die Stadt kein Raub der Flammen werden. Bald würde die Hauptstreitmacht hier durchziehen und war auf Unterkunft und die Vorräte in dieser Stadt angewiesen. Kazuki, der nicht sofort mitbekommen hatte, dass Taka stehen geblieben war, drehte sich erstaunt um, als er es ...