1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... bemerkte. Über die Köpfe von Fliehenden hinweg schrie er, was los sei.
    
    „Ich muss zurück das Löschen organisieren, sonst verlieren wir die Stadt! Geht ihr weiter zur Unterkunft und schickt meine Soldaten zu mir zum Palast. Wenn das Feuer den Schießpulvervorrat erreicht, sind wir alle verloren!"
    
    Kazuki wurde bleich, nickte dann aber und setzte seinen Weg fort, während Taka kehrtmachte, und sich mit seinen vier Männern wieder zum Gouverneurspalast durchkämpfte. Rauch zwang sie, Tücher vors Gesicht zu nehmen.
    
    Am Palast angekommen bestätigten sich Takas Befürchtungen. Niemand hatte den General gesehen, und es war zweifelsfrei klar, dass der Brand in seinem Gemach ausgebrochen war. Umgehend riss Taka die Befehlsgewalt an sich. Nicht alle Soldaten waren Samurai, sehr viele der niederen Ränge stammten aus Bauern- oder Fischerfamilien. Sie fügten sich dankbar und ohne zu murren dem neuen Befehlshaber. Doch auch höherrangige Samurai fügten sich, als Taka drohend nach dem Griff seines Schwertes fasste, wenn sie seinen Befehlen nicht augenblicklich zustimmten. Als seine Männer endlich eintrafen, hatte Taka einen groben Überblick über die Verteilung der Brände gewonnen. Vom Palasthügel aus konnte er sehen, wo was brannte und was wohl nicht mehr zu retten war, in seiner Heimat hatte er bereits mehrere Stadtbrände nach Erdbeben erlebt und war in Brandbekämpfung erfahren. Der Palast war nicht mehr zu retten, daher zog Taka dort die Kräfte ab und schickte sie stattdessen, das ...
    ... Pulverlager zu schützen und die umliegenden Gebäude nach Möglichkeit einzureißen, um Brandschutzgassen zu bilden. Außerdem mussten die Reislager geschützt werden, sofern sie noch nicht brannten.
    
    Die folgenden 30 Stunden kam Taka nicht mehr dazu, sich über Dämonen Gedanken zu machen.
    
    Alternativen
    
    Teiko Akera, kniete auf dem Rasen vor der noch qualmenden Ruine des koreanischen Gouverneurspalastes, ihr Kurzschwert quer vor sich liegend.
    
    Die knapp 30-Jährige, schlank gebaute Schreindienerin und vormalige Leibwächterin des Generals Sakuraba, kniete buchstäblich vor den rauchenden Trümmern ihres Lebens. Ihre Kleidung, ein ehemals weißer Kimono mit rotem Wickelrock, war rußbedeckt und voller Brandlöcher, ihr Haar angesengt.
    
    Sie hatte versagt und ihr Herr war dadurch gestorben. Umgebracht durch eine hinterlistige Dämonin, welche Teiko selbst dem General zugeführt hatte. Dabei war genau das die Aufgabe einer bewaffneten Miko wie sie: das Erkennen und die Abwehr von Dämonen und Geistern.
    
    Und diese Dämonin war sogar noch Teikos Geliebte gewesen. Sie hatte Teiko verführt und getäuscht. Schlussendlich brachte sie den General um, raubte den Dämonenkopf, für dessen sichere Verwahrung Teiko ebenfalls zuständig gewesen war, und legte sowohl den okkupierten Palast als auch die halbe Stadt in Schutt und Asche.
    
    Teiko war nun Ronin, ein Samurai ohne Lehensherrn, außerdem auch verpflichtet, für ihr Versagen Seppuku zu begehen, den rituellen Selbstmord. Immerhin gestand der Brauch ihr ...
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