Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... Zukunft. Seiner Zukunft als Ausbilder der Rebellen. Ja, das war seine Zukunft.
* * *
De-Yong war auf der Flucht.
Nein, nicht vor den Japanern, sondern vor den Rekruten, angeführt von Mok.
Sie hatten den Auftrag, ihn zu umzingeln und zu stellen.
De-Yong hatte schmerzlich erfahren, dass in einer offenen Feldschlacht die Koreaner den Samurai hoffnungslos unterlegen waren.
Doch wenn die Samurai einzeln oder in kleinen Gruppen unterwegs waren, waren sie durchaus zu schlagen. Und um dies zu üben, hatte er seine Gefangennahme als heutiges Ausbildungsziel angeordnet.
Er lief den Pfad von der Hütte weg, hin zur Straße, wo er und Yun ehemals von seinen Rekruten überfallen worden waren. Dort wollte er sich ihnen stellen. Statt seinem scharfen Schwert trug er nur einen Holzstab als Schwertersatz, denn um mit scharfen Waffen zu üben, waren die Rekruten noch lange nicht gut genug. Zu groß war das Risiko ernsthafter Verletzungen.
De-Yong war so auf seinen Plan konzentriert, dass er nicht darauf achtete, was vor ihm lag. Und so lief er geradewegs einem Trupp Samurai in die Hände. Und es waren nicht irgendwelche Samurai, es war ausgerechnet Takas Samurai!
Als De-Yong die Gefahr wahrnahm, war es bereits zu spät.
Erschreckt wachte er auf.
Er lag noch immer unter den Decken, nun jedoch wieder alleine. Dem Licht nach, war es bereits später Nachmittag oder sogar Abend.
Als versuchte aufzustehen, musste er bemerken, dass er noch immer zu schwach war. So ...
... hilflos hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit er in der Schlacht mit den Samurai tödlich verletzt worden war.
Immerhin war ihm nicht mehr kalt. Er meinte, die beiden Perlen in sich spüren zu können. Schwach, beinahe kraftlos, aber spürbar.
Mühsam drehte er sich etwas und versuchte, eine bequemere Position zu finden.
Wo war Yun?
Er lauschte auf Geräusche von draußen, doch er hörte nichts, außer dem Zirpen der Zikaden.
Mit einem Mal wurde die Tür zur Hütte aufgerissen. Mit einem Aufschrei stürmten zwei bewaffnete Samurai mit gezogenen Schwertern herein. Nachdem sie sich kurz orientiert hatten, sprangen sie auf ihn zu und schrien ihn an, die Schwerter auf sein Gesicht gerichtet.
De-Yong, zunächst erschreckt, blieb nun ganz ruhig. Er hatte nicht die Kraft zu kämpfen. Nicht im Augenblick.
„Ich verstehe euch nicht. Wenn ihr aber meint, dass ich mich nicht bewegen soll, kann ich euch beruhigen: Ich kann mich kaum bewegen."
Ein Schatten erschien in der Tür. Noch ein Samurai. Nein, genauer gesagt vier.
Es waren Taka Miyahara, der Priester, die Miko und ein Unbekannter. Bis auf den Unbekannten alle bewaffnet und mit gezogenen Schwertern.
Taka sah De-Yong an, dann sagte er etwas. Der Unbekannte, offenbar ein Dolmetscher, übersetzte.
„Miyahara San möchte wissen, warum ihr hier herumliegt und wo die Anderen sind. Vor allem die Dämonen."
„Ich habe keine Ahnung, wovon ihr sprecht", versuchte De-Yong zu lügen. „Ich bin ein einfacher Reisender und liege wegen ...