Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... verschwand, wich der Schmerz und ein Jucken entstand, wie es üblich war, wenn eine Wunde heilte.
Teiko betrachtete den ganzen Vorgang gleichermaßen verblüfft wie erschrocken.
Taka dagegen zeigte ein zufriedenes Lächeln.
„Gut gemacht, Dame Akera! Ihr habt die Kraft aufgenommen. Nun werdet ihr sie an mich übergeben!"
Teiko schluckte, dann nickte sie ergeben.
„Hai, Miyahara San!"
* * *
De-Yong roch das frische Blut, welches noch immer aus der Halswunde des Toten rann. Es sorgte gleichermaßen dafür, dass ihm übel wurde, als auch für einen Heißhunger ihn ihm. Letzteres bereitete ihm Ekel vor sich selbst.
Doch er wusste, dass es unumgänglich für seine Flucht war, wieder zu Kräften zu kommen. Und eine weitere Gelegenheit würde er nicht erhalten.
Der Dolmetscher hockte bleich in der Ecke und wusste nicht, was er zu tun hatte, daher rollte sich De-Yong etwas herum und brachte seine Lippen an die blutende Wunde.
Vorsichtig saugte er das Blut, tropfen für Tropfen in sich auf.
Und gleichermaßen fühlte er die Kraft in sich zurückkehren.
Der anfangs widerliche Geschmack des Blutes wich einer Süße, die besser als alle Speisen dieser Welt erschien. Immer gieriger saugte er, nahm auf, was er nur konnte.
„Nein!", ertönte es plötzlich aus dem Mund des Dolmetschers.
Der Mann war aufgesprungen und trat an De-Yong heran. Mit entsetztem Gesicht riss er die Leiche von De-Yong fort.
De-Yong grinste ihn jedoch nur mit blutverschmiertem Gesicht an.
Es ...
... war zu spät!
Die Fesseln rissen, als seien sie aus Papier. Bevor der Mann begriff, sprang De-Yong bereits auf und ihn an.
Der Mann würde seine nächste Mahlzeit.
* * *
Teiko winkte nach dem Gespräch mit Taka dem Dolmetscher und begab sich mit ihm in die Hütte, wo De-Yong noch immer schlief.
Sie wies den Dolmetscher an, sich in eine Ecke zu knien und zu warten, während sie den Gefangenen untersuchte. Zunächst überprüfte sie seine Fesseln, ob sie zu eng oder zu lose waren. Dann fühlte sie, ob er fiebrig war, kontrollierte Puls und Atmung. Sie war keine Ärztin, hatte jedoch als Miko genug Kenntnisse, um zu erkennen, ob jemand ernsthaft krank war.
Und dieser Mann war krank.
Seine Atmung ging flach und sein Pulsschlag war niedrig. Ratlos betrachtete sie ihn. Was konnte sie tun?
Endlich rüttelte sie ihn an der Schulter und versuchte ihn zu wecken.
Es schien endlos zu dauern, bis sich endlich ein Erfolg einstellte und er zu sich kam. Verwirrt starrte er sie an.
„Du wirst mir jetzt sagen, was ich wissen muss!", sagte sie ihm und ließ die Worte vom Dolmetscher übersetzen. „Weshalb bist du so schwach?"
De-Yong war noch halb in Trance und verstand erst nicht, was sie wollte. Es dauerte, bis er die Frage begriff. Aber selbst dann fiel es ihm schwer, zu entscheiden, was er antworten sollte. Es waren seine Todfeinde. Und alles, was er ihnen sagen konnte, könnte ihnen helfen.
Teiko verlor ihre Geduld und schlug die Decke zurück. Sie legte ihre Hand um sein ...