Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... durch Ritzen in den Planken nach draußen. Rund um die Hütte hockten die Samurai, alle etwa 4-5 Schritte entfernt von der Hütte. Ein undurchdringlicher Ring von Wachen.
Vorsichtig zog er sich zurück und überlegte, was er tun konnte.
Irgendwann würde die Miko zurückkehren.
Sie zu überwältigen sollte auch kein Problem darstellen, solange sie alleine war. Allerdings würde sie mit einem Blick die Situation erfassen, wenn sie jetzt hereinkam.
Also nahm De-Yong die Leiche des Dolmetschers und lehnte sie an die Wand, so als wenn dieser eingeschlafen war.
Dann suchte er Decken zusammen und stopfte seine Decke aus, damit es, zumindest auf den ersten Blick, so aussah, als würde er dort noch liegen.
Die Leiche des unglücklichen Bauern ließ er unverändert.
Endlich war er zufrieden mit seinem Werk.
Doch wie konnte er unbemerkt aus der Hütte entkommen?
Sein Blick fiel auf das niedrige Dach.
Dort durchzubrechen sollte nicht schwer sein. Allerdings dies lautlos zu bewerkstelligen dagegen schon.
Und einmal auf dem Dach, würden ihn alle Wachen draußen sofort sehen. Das würde er erst in der Nacht wagen können.
Wo blieb diese Miko nur? Würde sie mit dem Offizier zurückkehren?
In der beengten Hütte war das Katana des Offiziers keine übermäßige Bedrohung für De-Yong. Hier konnte nicht weit ausgeholt werden. Doch jeglicher laute Kampf würde weitere Samurai anlocken.
Also konnte er nur hoffen, dass die Miko alleine zurückkehrte und er sie lautlos ...
... überwältigen konnte. Allerdings verfügte sie jetzt über die Kräfte eines Kumihos, was das schwierig machen würde.
Plötzlich hielt De-Yong inne.
Über welche Kräfte verfügte sie?
Na-Ris oder Yuns?
* * *
Hier, in dieser Sphäre war Na-Ri ein Dämon unter vielen. Mit vielen Facetten.
Doch ein Gefühl war hier übermächtig: Hass! Der Hass drohte Na-Ri zu überwältigen, ihre Persönlichkeit auszulöschen. Wenn sie nicht bald in die Welt der Sterblichen zurückkehrte, würde sie eine ganz andere werden.
Es hatte Jahrhunderte gedauert, bis sie so etwas wie menschliches Mitgefühl entwickelt hatte. Und so einfach ein Leben ohne Schuldbewusstsein auch schien, sie wollte dahin nicht zurück. Auch, weil es dann für sie schwierig werden konnte, nach Maßgabe der Göttin zu leben, und ihre Schwänze zu behalten.
Sie suchte in ihrem Inneren etwas, was dem Hass widerstehen konnte.
Zu ihrer Überraschung fand sie dort De-Yong.
Sie liebte ihn?
Na-Ri kam zu einem Entschluss. Bevor sie zurückkehren würde, wollte sie noch einmal mit De-Yong Kontakt aufnehmen. Ihn mitteilen, wie sie das alles bedauerte und dass sie ihm unendlich dankbar war.
So ließ sie ihren Geist wandern und suchte die Verbindung zu ihrer Perle in ihm. Nun, da sie nicht mehr im großen Fresser gefangen war, gelang ihr das recht problemlos.
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Verblüfft registrierte sie, was das war.
Ihre Perle befand sich nicht mehr in De-Yong!
Wie konnte das passieren?
Sie nahm Verbindung mit ...