1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... zurückkehren.
    
    Doch De-Yong war auch etwas enttäuscht, dass sich Na-Ri nicht mehr mit ihm in Verbindung gesetzt hatte. Nach allem, was sie erlebt hatten und was er in ihrer Sphäre für sie getan hatte, wäre es tröstlich gewesen, sie noch einmal zu spüren.
    
    Es war schon komisch: Als Na-Ri noch da war, hatte er sie verabscheut und gefürchtet. Nun gab er freiwillig sein Leben und seine Seele für sie, damit sie zurückkehren konnte.
    
    Weder Yun noch Na-Ri konnte er noch als seelenlose Dämonen betrachten. Ja, sie waren keine Menschen, und ihre Moralvorstellungen unterschieden sich auch gewaltig von De-Yongs. Doch das bedeutete nicht, dass sie abgrundtief böse waren.
    
    Ganz im Gegenteil: Inzwischen war De-Yong sogar sicher, dass sie die Menschen mochten und auch beschützten.
    
    Sicherlich auf ihre ganz eigene Art, nicht wie der Dokkaebi Cham, der Wanderern in Not half, wenn sie auf seinem Gebiet in Gefahr gerieten.
    
    Ihrem Wesen nach waren die Kumihos gezwungen, menschliches Blut zu trinken. Aber trotz aller Drohungen Yuns, hatte sie nur Feinde getötet. Als er in der Sphäre Na-Ris kämpfte, mit ihr so innig verbunden war, wie es Menschen nie sein konnten, hatte er etwas erfahren, was kein Mensch wusste: Die Kumihos waren die Lieblinge der Göttin Samshin. Und diese Göttin liebte auch die Menschen.
    
    De-Yong, hörst du mich?
    
    Fast wäre er von dem Vorsprung gefallen, auf dem er stand, so hatte ihn die plötzliche Stimme erschreckt. Im letzten Moment konnt er sich noch ...
    ... festhalten.
    
    „Yun?", flüsterte er leise.
    
    Ja!
    
    Sofort wurde seine Miene finster. Es war nicht Na-ri, die sich meldete. Yun würde jetzt sicher nur ihr Bedauern mitteilen, dass sie ihn nicht wie versprochen, schmerzlos töten konnte. Sie konnte nur durch ihre Perle in ihm sagen, dass er ihr leidtat ...
    
    Es dauerte einige Momente, bis er begriff, was das bedeutete.
    
    „Ich trage nur noch deine Perle in mir?"
    
    Offensichtlich! Und das ist einerseits gut, andererseits schlecht. Gut ist daran: Du musst nicht bei Na-Ris Rückkehr sterben. Schlecht daran ist, dass sie kurze Zeit völlig hilflos und orientierungslos sein wird, und das inmitten eines Lagers voller Feinde, welche über Waffen verfügen, welche sie gleich wieder töten könnte.
    
    Er versuchte zu begreifen, was die neue Situation bedeutete. Vor allem für ihn selber.
    
    „Ich werde heute Nacht nicht sterben müssen?", fragte er sicherheitshalber nach.
    
    Yun zögerte mit der Antwort.
    
    Du befindest dich inmitten eines befestigten Lagers voller Feinde, welches durch einen Bannkreis gesichert ist. Weder kann ich hinein, noch du oder Na-Ri hinaus, solange der Bannkreis intakt ist. Auch wenn du bei Na-Ris Rückkehr nicht getötet wirst, stehen die Aussichten, diese Nacht zu überleben, nicht besonders gut für dich!
    
    Langsam ließ sich De-Yong vom Dach herab und hockte sich auf den Boden.
    
    „Und du sagst mir das, weil? Ich soll also etwas für dich tun, wieder einmal?"
    
    Yuns Geiststimme klang tatsächlich etwas verletzt.
    
    Glaubst du, ...
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