1. Kumiho Na-Ri 03


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie,

    ... ich war die letzten Tage untätig? Ich habe sehr wohl mitbekommen, was geschehen ist. Und ich werde sowohl Na-Ri als auch dich befreien.
    
    „Dir ist also auch bekannt, dass ich gefoltert wurde? Dass ich nur durch viel Glück überhaupt noch lebe?"
    
    Du verfügst über meine Perle in dir. Natürlich habe ich das mitbekommen. Doch unsere Feinde haben mehrere schwere Fehler begangen. Und der Schwerste war, dass du an Blut gelangen konntest. Somit kann ich nicht nur mit dir reden, sondern auch sagen, was ich plane, und mich mit dir abstimmen.
    
    Yun sagte es so, als hätte sie auch alles Vorherige geplant, und alles war nach ihren Wünschen verlaufen. De-Yong schluckte seinen aufsteigenden Ärger herunter. Es brachte nichts, sich mit dieser Kumiho zu streiten. Letztlich waren es eben doch keine Menschen.
    
    „Gut, ich höre dir zu!"
    
    * * *
    
    Kazuki spürte das Unwetter aufziehen. Und es drohte sie alle zu verschlingen. Dabei dachte er allerdings nur im übertragenen Sinn an das aufziehende Gewitter, welches bald für heftigen Regen sorgen konnte.
    
    Vor den Regen konnte er sich in seiner Sänfte auf dem Wagen gut in Sicherheit bringen. Vor der Gefahr, welche Taka gerade heraufbeschwor, eher nicht.
    
    Aber Kazuki konnte auch nicht einfach davonfahren. Taka hatte ihm befohlen im Lager zu bleiben und gleichzeitig seinen Samurai entsprechende Befehle erteilt, damit sie verhinderten, dass Kazuki einfach davon fuhr.
    
    Damit war er praktisch ein Gefangener.
    
    Taka war besessen von seinem Wunsch, ...
    ... sich die Kraft des Dämons anzueignen. Und offensichtlich hatte die Miko Erfolg gehabt, und hatte dem Gefangenen die Kraft entrissen.
    
    Doch dann hatten sich Probleme ergeben. Die Übergabe an Taka war offensichtlich misslungen.
    
    Missmutig betrachtete er den Mondaufgang vor den dunklen Wolken. Heute war Blutvollmond, was er als unheilvolles Zeichen sah.
    
    Heute Nacht würde was passieren.
    
    Entschlossen wandte er sich zu seiner Sänfte.
    
    Dort wäre er am sichersten.
    
    Er musste allerdings bereit zur Flucht sein, sobald es geschah. Möglichst mit der Sänfte, aber zur Not auch ohne.
    
    Hauptsache weg von hier!
    
    * * *
    
    Teiko brachte Miyahara das Essen. Unablässig überlegte sie, wie sie ihren Herrn vor der Dämonin warnen konnte.
    
    Während sie kniend zusah, wie er sich stärkte, fiel ihr Blick auf das Schreibrett, wo Tinte und Feder bereit lagen. Taka hatte wohl eine Meldung an den General verfasst.
    
    „Miyahara San, darf ich einen Brief schreiben?", fragte sie voller Demut.
    
    Überrascht hielt Taka mit dem essen inne und sah sie an.
    
    „An wen wollt ihr schreiben?", fragte er misstrauisch.
    
    „An meinen Orden. Ich möchte die Erkenntnisse mitteilen. Natürlich werde ich euch zeigen, was ich ihnen schreibe. Wenn es euch nicht gefällt, werde ich die Nachricht nicht verschicken."
    
    Taka überlegte einen Moment, schließlich nickte er und setzte sein Essen fort.
    
    Sogleich machte sich Teiko ans Werk. Sie schrieb mit großen Zeichen, damit es Taka auch lesen konnte, wenn er einige ...
«12...767778...90»