Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... Viertel der Gebäude ringsherum war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die meisten Vorratshallen mit dem kriegswichtigen Reis zerstört und der General tot.
Ja, es war die Schuld der Miko, diesen zweiten Dämon nicht rechtzeitig enttarnt zu haben. Doch sich jetzt der Pflicht zu entziehen, ihren Lehensherrn zu rächen, war ebenso unentschuldbar. Sie würde, wenn sie ihrer Pflicht nicht nachkam, ihre Schande nicht vollständig beenden. Erst wenn sie geholfen hatte, die Dämonen zur Strecke zu bringen, durfte sie hoffen, durch den Selbstmord die Schande vom Namen ihrer Familie, mit ihrem Blut fort zu waschen. Aber sie selbst würde dadurch zusätzliches Leid im nächsten Leben erfahren.
Doch nichts davon sagte er zu ihr. Sie war eine Miko. All das war ihr bekannt. Geduldig wartete er, dass sie sich wider fasste und ihren Kopf hob. Er hatte sie gerade von der Schwelle des Todes gezogen, das musste sie erst einmal verkraften.
Es dauerte lange, bis sie die Kraft fand, ihren Kopf zu heben, und Kazuki in die Augen zu schauen.
„Ich bin eine Frau, Ichimaru. Zudem Ronin, damit alleine in einem feindlichen Land. Was bleibt mir?"
„Ihr seid immer noch Miko, und außerdem gehört ihr zur Armee Yukinagas. Auch gegenüber dem Daimyo habt ihr eine Pflicht, selbst wenn er nicht euer unmittelbarer Lehensherr ist. Ich bin vom ihm mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet und nehme euch hiermit in meine Dienste."
„Ichimaru, ihr könnt es nicht lassen, oder? Dame Akera wird ...
... selbstverständlich in meine Dienste treten!"
Es war Taka Miyahara, welcher nun hinzutrat und Einspruch erhob.
Kazuki zuckte innerlich zusammen. Streng genommen hatte Taka diese Befugnis vor ihm. Doch wäre er nicht gerade rechtzeitig hier erschienen, hätte dies keine Rolle mehr gespielt. Ein neuer Streit schien ihm aber im Moment nicht ratsam. Dafür hatten sie zu mächtige Gegner. Es war nur Takas beherztem Handeln zu verdanken, dass die Stadt nicht explodiert war, denn er hatte rechtzeitig erkannt, welche Gefahr vom Pulverlager ausging, und dieses von seinen Männern schützen lassen. Kazuki mochte Taka nach wie vor nicht, musste ihm das allerdings hoch anrechnen. Nun war Taka sogar der amtierende Stadtkommandant, bis der Daimyo eintraf und neue Anweisungen erteilte. Bis dahin saßen sie hier fest.
„Dann trete ich zurück, Kommandant Miyahara!", gab Kazuki nach und neigte etwas seinen Kopf.
Teiko blickte verblüfft von einem zum anderen. Dann zeigte sich eine Zornesfalte an ihrer Stirn.
„Habe ich hierbei nicht selbst zu entscheiden?"
Takas Stimme war eiskalt.
„Nein, das habt ihr nicht! Natürlich könnt ihr euch widersetzen, aber dann würde ich euch töten lassen müssen. Aber nicht in Ehren, sondern als Verbrecherin und in Schande am Kreuz! Eure Angehörigen zu Hause ebenfalls, das kann ich euch versichern!"
Teiko zuckte zusammen. Nur unehrenhafte Verbrecher wurden so hingerichtet, an ein Holzkreuz gebunden und die Bauchdecke aufgeschnitten, um langsam und qualvoll zu ...