Kumiho Na-Ri 03
Datum: 25.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie,
... ihn so schwer verletzte, dass er verblutete, blieb womöglich nicht genug übrig.
Ja, es gab Verletzungen, die einen ohne viel Blutverlust töteten. Doch das war mit einem Schwert schwierig.
„Koreaner, komm raus! Du kannst nicht entkommen! Ich gewähre dir einen schnellen und ehrenvollen Tod!"
Zu spät fiel ihm ein, dass der Mann kein Japanisch sprach. Und der Dolmetscher war zweifellos auch bereits tot. Taka fluchte innerlich.
Er deutete auf zwei weitere Krieger.
„Ihr beide treibt ihn raus. Tötet ihn nicht, sorgt nur dafür, dass er die Hütte velässt! Aber passt auf: Er ist ein guter Schwertkämpfer!"
Die beiden Angesprochenen nickten. Schnell liefen sie zur Hütte und positionierten sich links und rechts vom Eingang.
Dann spähten sie schnell hinein, zogen ihre köpfe wieder zurück, nickten sich zu, und rannten dann nacheinander, mit vorgereckten Schwertern in die Hütte.
Es dauerte nur Augenblicke, dann war das aufeinander Klirren von Waffen zu hören. Kurz danach Schmerzensschreie, dann Stille.
Plötzlich erschien eine Gestalt in der Tür. Es war einer der beiden Samurai. Mit einer Hand hielt er sich den Bauch, während gleichzeitig Blut aus seinem Mund quoll. Er taumelte aus der Tür und fiel dann lang hin. Auf ein Zeichen Takas eilten zwei weitere Männer zu ihm, und zogen ihn von der Tür weg.
Als Taka zu ihm trat, war der Mann bereits tot.
Seine Männer starrten ihn entsetzt an.
Taka blieb äußerlich unbewegt, innerlich war er allerdings ebenfalls ...
... schockiert. Diese beiden waren seine besten, verbliebenen Schwertkämpfer gewesen.
Er überlegte, wie er den Koreaner dazu bewegen konnte, die Hütte zu verlassen. Das offensichtlichste Mittel, Feuer, verbot sich von selbst. Die brennende Hütte würde so viel Hitze entwickeln, dass sie alle gezwungen wären, sich außerhalb der Befestigung des Lagers zurückzuziehen. Doch er musste sofort handeln, wollte er nicht sein Gesicht vor seinen Männern verlieren.
In diesem Moment vernahm er die Herausforderung:
„Hey, ihr Ratten, sucht ihr mich? Ich bin Kumiho Yun, die Feuerbringerin, Schwester der Na-Ri, welche ihr geköpft habt, und fordere Rache! Wer von euch ist Manns genug, und stellt sich mir in einem offenen Kampf?"
Wie zur Untermalung der Worte erklang ein heftiges Donnern des aufkommenden Gewitters.
„Bewacht die Hütte, er darf nicht entkommen!", befahl er seinen Kriegern, dann wandte er sich zum Tor, woher der Ruf gekommen war.
* * *
Kazuki beobachtete alles aus dem Schutz seines Wagens. Der Ruf des Dämons ging ihn durch und durch.
Sicher, sie konnte nicht ins Lager gelangen, seine Barriere war für sie undurchdringlich. Doch sobald Kazuki die Sicherheit des Lagers verließ, war er angreifbar. In seiner Sänfte war er zwar gegen direkte Angriffe gefeit, jedoch schützte sie ihn nur unzureichend gegen weltliche Waffen oder mechanische Zerstörung. Wenn so ein Dämon Felsen oder Baumstämme auf ihn warf, war es um ihn geschehen. Er konnte nur auf eine baldige Flucht ...