Der Hof Kapitel 08
Datum: 01.04.2020,
Kategorien:
BDSM
... Beobachtung ist grundsätzlich korrekt. Du unterwirfst Dich, dafür wird für Dich gesorgt. Ich habe zu sagen, dafür erfülle ich Deine Bedürfnisse. Anders wollen wir es nicht, und anders soll es nie werden. Aber wie alle einfachen Antworten solltest Du auch bei dieser skeptisch werden, denn wirklich einfach ist nur selten irgendetwas."
"Wie Du sehr schön gesagt hast, musst Du gehorchen und vertrauen. Das eine kann man vielleicht erzwingen, das andere aber niemals. Vertrauen muss ich mir immer verdienen. Überlege bitte, was das in unserem Falle heißt: Vertrauen, obwohl der andere Fehler macht. Obwohl der andere Dich verletzt, denn das kann man nie ganz verhindern. Das stellt sehr große Ansprüche an den Herrn. Er muss auf der einen Seite kompetent sein, beherrscht und erfahren. Auf der anderen Seite muss sein Charakter so sein, dass sein Sklave ihm Fehler verzeihen kann."
"Die Anforderungen an den Herrn sind also nicht willkürlich oder verhandelbar. Sie sind einfach notwendigerweise so hoch, das bringt unsere Art zu leben mit sich. Nun hast Du sehr viel Glück mit Deinem Herrn. Elias hat alle notwendigen Eigenschaften im Übermaß und ist dabei so zärtlich und vorsichtig, dass man ihm fast alles verzeiht. Aber jetzt sieh Dir die Geschichte von der anderen Seite an. Du kannst als Sklave Deinem Herrn das Leben leicht machen -- oder auch nicht. Er hat keinen Anspruch darauf, anders als Du, aber stimmt das wirklich? Bist Du nicht auch verpflichtet, zum Gelingen beizutragen? ...
... Schließlich hast Du ebenso viel zu verlieren wie er."
"Natürlich hast Du Anspruch darauf, Dich fallenlassen zu können, darum geht es ja. Aber was Du vorher und hinterher tust, das ist nicht beliebig. Du kannst Deinem Herrn Deine Unterwerfung willig geben oder ihn jedes Mal darum ringen lassen. Und das ist schon grob vereinfacht, denn Deine Unterwerfung kann mehr oder weniger vollständig sein, und Du kannst ihn auf jeder Stufe kämpfen lassen."
"So wie der Ritter, der sich kämpfend die Wendeltreppe hoch in den Turm zurückzieht, Meister Niklas."
"... Die deswegen immer im Uhrzeigersinn nach oben führt, ganz genau. Und das ist auch schon der nächste Punkt: Du bist viel gebildeter als Elias. Lässt Du ihn das spüren? Natürlich nicht, das wäre ungehörig. Wie Du siehst: Deine Pflichten sind durchaus vielschichtiger, als es auf den ersten Blick erscheint."
"Das Wichtigste -- wie überall -- ist der gegenseitige Respekt. Vielleicht noch, dass man darüber redet -- obwohl, Elias schafft das ja auch immer ohne reden, also was weiß ich denn schon..."
"Jetzt sieh zu, dass Du Deinen Herrn von seinen Büchern weg bekommst, es ist schließlich auch für ihn Sonntag. Einen schönen Abend euch beiden."
So fand Felix seinen Herrn -- wie von Meister Niklas vorhergesagt -- immer noch über seinen Büchern vor. Elias hatte das Fenster geöffnet und die würzige Luft des nahen Waldes hereingelassen, schien sie aber gar nicht zu bemerken.
Felix kniete sich zunächst neben seinen Herrn, als der ...