1. Verliebt in Vanessa - Kapitel 1


    Datum: 10.04.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... wie nichts über sie gewusst, nicht einmal ihren Namen, und kannte etwa auch gar nicht den Klang ihrer Stimme, denn nah genug, um diesen aus dem allgegenwärtigen Lärm in den Schulpausen heraushören zu können, hatte ich mich nie an sie herangetraut – aber dass sie irgendwie arrogant oder eingebildet war, konnte und wollte ich einfach nicht glauben.
    
    Und seit heute weiß ich nun auch, dass ich mit diesem Gefühl von Anfang an Recht hatte: Vanessa ist tatsächlich nicht nur umwerfend hübsch und elegant, sondern auch bemerkenswert klug, und unheimlich lieb und hilfsbereit. Vor allem aber ist sie eben – meine neue Lateinischnachhilfelehrerin!
    
    Nur mit Not, und nachdem Herr Dr. Steinert ein sprichwörtliches Auge zugedrückt hatte, hatte ich es auf dem letzten Zeugnis vor den Sommerferien noch auf eine knappe Vier geschafft. Daraufhin hatte meine Mutter mir schon angekündigt, dass ich im neuen Schuljahr Nachhilfeunterricht in Lateinisch bekommen würde.
    
    Mir gefiel die Idee zwar überhaupt nicht, einen nach Erledigung meiner Hausaufgaben freien Nachmittag auf so was zu verschwenden, aber da meine Mutter nun einmal am längeren Hebel sitzt, richtete ich Herrn Dr. Steinert nach den Sommerferien brav auftragsgemäß ihre Frage aus, ob er da nicht jemanden Geeignetes für mich wüsste?
    
    Zu meiner Verärgerung nahm dieser die Frage regelrecht begeistert auf, lobte sie als eine sehr gute Idee und meinte, er würde mir vielleicht schon in der nächsten Unterrichtsstunde jemanden nennen ...
    ... können.
    
    Und so kam es dann auch, gleich am folgenden Tag überreichte er mir vor Beginn der Unterrichtsstunde einen Zettel, darauf standen der Name „Vanessa Richter“ und eine Telefonnummer.
    
    Das sei eine sehr nette Schülerin aus der 13. Klasse, erklärte er mir, die ihr Latinum bei ihm mit einer Eins abgeschlossen habe und sich unheimlich freuen würde, mir zu helfen.
    
    Na toll, hatte ich mir im Stillen gedacht, alle freuen sich also: Herr Dr. Steinert, meine Mutter, diese Vanessa Richter – bloß ich nicht, aber nur weil es um mich geht, muss man mich deshalb ja nicht fragen?
    
    Mit dem knappen Kommentar, er käme von Herrn Dr. Steinert, hatte ich den Zettel am Abend meiner Mutter gegeben, als diese von der Arbeit nach Hause gekommen war.
    
    Zunächst hatte sie allen Ernstes noch versucht, mich zu motivieren dort anzurufen, aber das hatte ich rigoros abgeblockt. Sie wollte schließlich, dass ich eine Nachhilfelehrerin bekomme, also sollte sie sie gefälligst auch anrufen!
    
    Beim späteren Abendessen war meine Mutter dann aus dem Schwärmen gar nicht mehr herausgekommen: So eine höfliche und sympathische junge Frau, die auch nur viel weniger Geld nimmt als sie erwartet hätte, sondern sich in erster Linie einfach freut, dass sie jemanden helfen kann …
    
    Am liebsten hätte ich sie ja gefragt, ob sie diese Mutter Vanessa Theresa nach einem kurzen Telefongespräch nicht gleich adoptieren möchte, aber das verkniff ich mir dann doch.
    
    So fuhr meine Mutter also ungestört fort, mir begeistert von ...
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