1. Der Club der jungen Dichterinnen 08


    Datum: 29.04.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... schreiben, sondern in ihrem Arbeitszimmer den Boden schrubben lies. Ich dachte, es solle so eine Art Arbeitskleidung sein. Selbst so Sätze, wie: ,Du siehst gut aus.' oder ,Brav, meine Junge' haben mich nicht sehr verwirrt. Erst als sie von hinten..."
    
    Stille und Seufzen, Eva kann nicht weitersprechen. Ilayda gibt ihr Zeit, setzt sich jetzt aber hinter die sich quälende Eva, legt ihre Arme um sie, küsst ihr Haar und wartet geduldig, denn sie spürt, dass da etwas ist, was sich endlich Bahn brechen will, wartet, bis Eva wieder weiter reden kann.
    
    „Sie hat mich am Hintern getätschelt und immer wieder: ,Du hast einen schönen Po, mein Sohn' gesagt. Wieso? Wieso, mein Sohn? Als das Nachsitzen beendet war, schaute sie mir tief in die Augen und sagte dann mit ihrem schärfsten Ton: „Du weißt, was dir passiert, wenn von deinen Strafarbeiten jemand etwas erfährt?'. Ich wusste nicht, was hätte passieren sollen, aber ich hatte furchtbare Angst und redete mit niemand. Ein paar Tage später wurde meine Zimmernachbarin in ein anderes Zimmer verlegt und ich war seither immer alleine in einem Zimmer. Meine ehemalige Zimmernachbarin und die anderen begannen mich zu meiden, ich weiß nicht wieso. Bis ich Ann-Kathrin und die drei anderen Mädchen bei der Literatur-AG kennen lernte."
    
    Wieder macht Eva ein Pause.
    
    „War das der einzige Übergriff der Schulleiterin?"
    
    „Wo denkst du hin, das war erst der Anfang."
    
    „Der Anfang wovon?"
    
    Eva nimmt die Hände Ilaydas in ihre Hände, hält sie sich ...
    ... vor ihren Mund und küsst sie. Wieder geht ihr Atem schwer, dann fasst sie sich erneut ein Herz und erzählt. Es fällt ihr merklich schwer und dennoch hat Ilayda den Eindruck, dass mit jedem Satz eine tonnenschwere Last von der Schülerin fällt. Ilayda erfährt, wie die Schulleiterin Eva in ihrem Einzelzimmer besuchte, sie in Jungenkleidung die Hausaufgaben machen musste und sie zwang, ihre Hand unter das Kleid und zwischen die Beine der Leiterin des Internats zu legen. Am Wochenende gab es dann regelmäßig Nachsitzen bei der Schulleiterin.
    
    „Dann kam der Tag, als ich zum ersten Mal ihr Liebhaber sein musste." Eva weint wieder.
    
    „Du musst das nicht erzählen.", Ilayda küsst und streicht ihr über das Haar.
    
    „Doch, es muss endlich raus. Ich will es dir erzählen. Also, sie hat so ein Ding zum Umschnallen ausgepackt. Einen Dildo und den musste ich mir dann über die Hose anziehen und es mit ihr Treiben. Von hinten, wie bei Hunden, bis sie gekommen ist. Dann hat sie ,Brav, mein Lieber!' gesagt, ,Brav, mein Lieber!'.
    
    Ich mag keine Männer, Ilayda. Ich mag Frauen. Muss ich für Frauen ein Mann sein?"
    
    Sie sackt zusammen und rutscht in Ilaydas Schoß.
    
    „Aber nein, meine Kleine! Du darfst sein, was du sein willst. Es ist wunderschön für eine Frau von einer Frau geliebt zu werden. Da braucht es keine Hilfsmittel, nichts zum Umschnallen. Hat dich da unten schon mal eine Frau berührt?"
    
    „Ich habe mich da unten noch nicht mal selbst berührt."
    
    Sie sagt es mit einem zynischen Lachen, ...
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