1. Kirschenklauen und Badespaß


    Datum: 30.04.2020, Kategorien: Romantisch

    ... vertraut zu machen. Es war ein kleines Zimmer. Das Haus ist eher in den 60er, wenn nicht sogar in den 50ern gebaut worden. Er besah sich die Wandfarbe genauer und entschied für sich, das sie Dunkelorange war. Ein Bett mit einer bunten Decke aus Rot, Orange und Rosa. Altmodische, fast schon antik wirkende Möbel aus dunklen Holz. Eine zweisitzige Couch, ein schmaler Kleiderschrank, ein Regal mit Büchern, Kosmetika und etwas Nippes auf dem Fensterbrett. An der Wand hing eine Gitarre als Dekoration.
    
    Aus dem Fenster sah man den wolkenlosen Himmel nur durch einen schmalen Schlitz, der Rollladen war zu Dreiviertel runter gelassen. Er begann sich gut zu fühlen, es war sehr ruhig und gemütlich, und schön kühl.
    
    Die Gastgeberin kam mit zwei Gläsern voll Orangensaft durch die Tür und sagte: "Setz dich doch ruhig auf die Couch." Sie saßen nebeneinander und das Schweigen hatte etwas Schüchternes und Erwartungsvolles.
    
    Milena begann unvermittelt sprudelnd vom Vormittag ihm Garten zu erzählen. Jannik ging immer weniger auf ihre eifrig vorgetragenen Schilderungen ein, dafür legte er seinen Arm sanft um ihre Schultern, und schaute verträumt in ihre Augen.
    
    Hin und wieder nippten sie an den Gläsern. "Ich lege uns eine der Platten auf!" Milena sprang auf, und griff in die Tasche und holte eine der Platten heraus, auf deren Cover ein Latino mit Rastalocken zu sehen war. Die Gastgeberin legte die Platte auf und schon war das leise Klacken der Vollautomatik zu hören und der Tonarm ...
    ... setzte auf - Ein trockenes und wuchtiges Bassintro setzte ein, eine Gitarre gesellte sich dazu, und darauf begann der Typ von Cover zu singen. Funky, soulig, war der Sound. Milena lehnte sich zurück und begann mit ihren kurzen Haarsträhnen zu spielen. "Hier haben wir es schön kühl. An den Heidesee bringen mich jetzt keine zehn Pferde."
    
    Jannik grinste und sah ihre verschmitzte Mimik, die sie jetzt nicht mehr so ganz unschuldig aussehen ließ.
    
    "Ich habe dir schon einmal gesagt, das ich deine tausend Gesichtsausdrücke liebe. Mienchen!" Er rutschte tiefer in das Polster rein und näherte sich ihr wieder unauffällig. "Naja, Ilona sagt immer, wenn du es als Schauspielerin versuchen würdest, dann weiß man nicht von vorn herein, ob es ein Erfolg wird, oder ein krasser Reinfall. Du kannst soviel nur mit deinem Gesicht ausdrücken, aber du könntest nur dich selbst spielen."
    
    "Das sagt man mir auch nach!" Dann erlebte er nach seiner Bemerkung, wie sie leise lachte. Dann antwortete sie: "Und genau das liebe ich auch so an dir! Du bist einfach nur du selbst und unverfälscht." Jannik nippte an seinem Glas Orangensaft.
    
    Milena sprach leise weiter: "Weißt du! Ich bin schon den ganzen Tag mit dem Kopf in den Wolken!" Jannik sah sie an und sah ihr alles an, fast alles, bis auf eine intime Frage, die in ihm diese Sehnsucht nach ihrem warmen, sanften Traumkörper auslöste.
    
    Er lehnte sich wieder zurück und diesmal so, dass er so nebenbei und unauffällig seine Hand auf ihren Oberarm legen ...
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