Dorfgeflüster 06
Datum: 27.05.2020,
Kategorien:
Betagt,
... allerhand Kartons und Krempel. Drei weitere Türen gab es. Die Toiletten, ein Lager und eine dritte Tür ohne Beschriftung. Intuitiv wusste Marianne, dass sie hinter diese Tür schauen musste. Sie drückte die Klinke herunter und schob die Tür auf.
In diesem Moment hätte Marianne fast einen Herzinfarkt bekommen. Der Raum, der vor ihr lag, war düster. Sie konnte nicht viel erkennen, aber das was sie sah, ließ sie vor Schreck erstarren.
Vor ihr stand ein Käfig. Vielleicht einen guten Meter hoch. Größer als für Meerschweinchen oder Kaninchen. Und in dem Käfig da hockte Janine. Nackt. Zusammengekauert. Um ihren Kopf ein Ledergurt, der einen Ball in ihrem Mund fixierte. Ein Knebel. Sie starrte Marianne ebenso erschrocken an. Als sie realisierte wer es war, schüttelte sie wild mit dem Kopf und verkroch sich so gut es ging in die hinterste Ecke des Käfigs.
Marianne war geschockt. So etwas hatte sie sich im Leben nicht vorgestellt. Aber jetzt machte das mit der Sklavin auch einen Sinn. Anscheinend hielt Katja Janine hier zu ihrem Spaß gefangen, misshandelte sie, erregte sich an ihr. Eine Sklavin. Sollte Marianne sie befreien? Janine hatte eindeutig mit dem Kopf geschüttelt und machte auch keine weiteren Anstalten Marianne entgegenzukommen.
Marianne taumelte zurück und schloss die Tür wieder. Konnte sie das arme Mädchen wirklich da zurück lassen? Sie öffnete noch einmal die Tür.
„Janine. Janine, ich hol dich da raus."
Janine antwortete nicht sondern schob sich nur ...
... nervös weiter in die Ecke des Käfigs.
„Janine, ich helfe dir. Du musst da nicht drin bleiben."
Janine schüttelte nur mit dem Kopf. Marianne zerriss es fast das Herz. Wollte Janine das etwa? Laut ihren Gedanken neulich nicht. Sie wurde von Katja erpresst. Aber hier schien Marianne gerade nichts tun zu können was Janine nicht noch unangenehmer gewesen wäre. Sie blickte noch einmal auf den jungen, geschundenen Körper. Ihre schöne helle Haut. Gezeichnet von großen, roten Striemen. Ihr Rücken, ihr Po. Alles vollkommen nackt. Nackt aber gefangen. Marianne spürte Erregung und Verzweiflung. Sie wusste nicht was sie tun sollte.
Dann verschloss sie die Tür wieder und ging in schnellen Schritten nach Hause. Dort legte sie sich ins Bett und ließ ihren Gefühlen, ihren Tränen, freien Lauf. Der Anblick der gefangenen Janine hatte sie stark berührt. Dieser kleine Körper. Mit einem Knebel im Mund. In einem Käfig. Vollkommen nackt. Marianne wollte ihr helfen. Brauchte sie Hilfe? Was trieb Katja da nur? Sollte sie sie zur Rede stellen oder zur Polizei? Oder sollte sie Janines Eltern finden und es ihnen erzählen? Alles schien schlecht. Es gab keinen guten Weg.
Marianne wurde durch die Türklingel aus ihren Gedanken gerissen. Als sie die Tür öffnete, strahlten ihr rote Haare entgegen. Petra schaute sie emotionslos an.
„Hallo Marianne."
- Ich weiß nicht woher du das weisst, aber... -
„Ich muss mit dir reden."
„Petra, hallo, komm doch rein. Magst du einen Tee?"
Sie setzten sich ...