1. Angelas Zögling


    Datum: 04.06.2020, Kategorien: BDSM

    ... jeder Hand einen Milchkaffee. Irritiert blickte er hinter sich, aber nein, hinter ihm saß niemand, sie sah ihn direkt an und stellte die Tasse vor ihm auf den Tisch.
    
    „Hallo, ich bin Angela, du musst Laines sein."
    
    Woher wusste sie seinen Namen? Auf einmal wusste er nicht mehr, wo er seine Hände lassen sollte, die Röte stieg wieder heiß in seinem Gesicht auf. „Jaaah, der bbbin ich wohl ...". Alle seine geistreichen Formulierungen waren wie aus seinem Hirn weggeblasen, sein Mund wurde trocken und er glotzte wie ein liebeskranker Karpfen. Angela schien das nicht zu stören. Sie setzte sich neben ihn und begann ihn in ein Gespräch über sein Studium und seine Pläne für die Semesterferien zu verwickeln.
    
    „In den Semesterferien? Da muss ich noch eine Hausarbeit abliefern, aber das ist nicht mehr viel. Für ein paar Wochen werd' ich mir wohl 'n Job suchen und einige Zeit fahr' ich wohl auch nach Hause."
    
    „Nach Hause? Wo ist denn das?"
    
    „Kummerow, das ist in Mecklenburg-Vorpommern."
    
    „Und, hast Du da 'ne Freundin?"
    
    „Nee, meine Eltern wohnen noch da. Aber jetzt sind immer mehr Leute weggezogen. Eigentlich gibt es nur noch Alte da."
    
    „Tja, das ist traurig. Aber sag mal, wenn Du in den Semesterferien nicht so viel vorhast, wie wär's denn, wenn Du zu dem Sondertraining kommst?"
    
    „Ääh... ich weiß noch nicht ..." Von dem Sondertraining hatte er noch nie was gehört. War die Halle nicht in den Semesterferien geschlossen? Die meisten waren doch in der Zeit sowieso ...
    ... weg.
    
    „Sei mal kein Frosch", ermunterte Angela ihn, „wir müssen auch in den Semesterferien genug Leute zusammenkriegen, sonst wird uns der Kurs noch ganz gestrichen."
    
    „Ja, wirklich?"
    
    „Jaja, so ist das. Dann suchen die irgendeinen Sportverein, an den sie die Halle in den Ferien vermieten können und für uns ist die Gelegenheit dann futsch."
    
    „Ja, so was kenn' ich auch irgendwie."
    
    „Dann mach' doch mit, die Gruppe wird ohnehin sehr klein. Das hat aber auch seine Vorteile, es ist dann immer viel netter."
    
    Laines wusste nicht mehr, was er sagen sollte und versuchte auszusehen, als denke er nach. Die Möglichkeit, mit Angela in einer kleinen Gruppe zu sein, regte ihn ganz schön auf. Vielleicht könnte er ihr doch etwas näher kommen? Sie unterhielt sich jetzt schon mit ihm, wo er die ganze Zeit geglaubt hatte, sie hätte ihn gar nicht wahrgenommen.
    
    „Was ist? Überlegst Du noch? - Hier, trag' dich einfach ein und komm." Sie hielt ihm eine Liste unter die Nase, auf der sich außer ihr und eine Bettina noch niemand eingetragen hatte. Zufällig hatte sie auch einen Kugelschreiber dabei. Laines setzte seinen Namen darunter.
    
    „Schön, ich freu' mich richtig auf dich." Jetzt legte sie sogar ihre Hand auf sein Knie, sein Kopf glühte. Sie beachtete das gar nicht weiter und redete munter auf ihn ein, fragte ihn dies und das, bis sie plötzlich auf die Uhr guckte: „Oh, tut mir leid, ich muss weg. Dann bis Dienstag um zehn!"
    
    Erst jetzt fiel ihm auf, dass er von ihr so gut wie nichts wusste. ...
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