-
Der neue Job (Zu: "Es begann im Hotel" und "Der Kongress")
Datum: 08.06.2020, Kategorien: 1 auf 1,
... kein Preisschild mehr irgendwo zu finden ist. Nicht dass deine Tochter doch einmal zufällig darauf stößt, wenn sie in deinen Sachen stöbert und etwas zum Anziehen sucht und dir unangenehme Fragen stellt. Aber die beiden Hübschen aus der Boutique hatten alle Hinweise auf den Wert sorgfältig entfernt. ***** Kapitel 6 Am Abend sind deine Tochter und du zum Essen bei Freunden eingeladen. Du weißt, dass dieser Freund sehr auf dich steht, aber du hast es bisher vermieden, mit ihm ins Bett zu gehen. Einmal nennst du ihn beinahe Marc, aber du schluckst es gerade noch hinunter. Du merkst, dass die Situation, dein ganzes Leben deine volle Aufmerksamkeit kosten wird in naher Zukunft. Eure Freunde zeigen sich interessiert an deinem neuen Job. Aber viel hast du noch nicht zu erzählen. Und manches möchtest du nicht erzählen. Gegen 22 Uhr vibriert dein Handy. Eine Chatnachricht ist eingegangen. Du hast die verschiedenen Chattools mit verschiedenen Tönen beziehungsweise Vibrationen belegt. Oder auch stumm geschaltet. Diese Vibration ist aus einem harmlosen Chat. Du entsperrst am Tisch den Bildschirm und öffnest den Chat, der eine neue Nachricht anzeigt. Die anderen drei unterhalten sich angeregt. Es ist nicht deine Tochter, sondern eine unbekannte Nummer. Ein bisschen unvorsichtig öffnest du die Nachricht. "Herzlich Willkommen!" Steht da. Und: "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Viele Grüße, Marc." Es vibriert ein zweites Mal. Und im Chat erscheint ein Foto. Eine ...
... Frau steht vor einer Glasfront, mit dem Rücken zur Kamera. Nur mit einem hauchzarten Slip und schwarzen Pumps bekleidet. Auf dem Boden liegt ein Kleid. Ihre Hände hat sie über ihrem Kopf an das Glas gelegt. Im Hintergrund sind Lichter einer Stadt zu sehen. Die Frau bist du. Dein Herz schlägt wie wild. Du steckst das Handy rasch wieder ein. Es vibriert erneut. Du spielst ein bisschen auf Zeit und suchst dann die Gäste-Toilette auf. Dort setzt du dich auf den geschlossenen Deckel und holst mit zitternden Fingern das Handy hervor. "Ich hoffe, du hattest Spaß beim Shoppen heute. Monique und Selina haben mir berichtet, dass ihr erfolgreich wart. Das freut mich. Selina war ganz euphorisch." Du willst antworten, weißt aber nicht genau was. "Bitte bringe am Montag Dinge für eine kurze Dienstreise mit. Für einen Tag und eine Nacht. Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!" Immerhin schreibt er "Bitte". Es ist also kein Befehl. Aber eine Arbeitsanweisung sicherlich. Nett verpackt. Das ist sein Recht, er ist der Chef. Auch dein Chef. Und dass es kein normaler "9 to 5" Job sein wird, wurde dir frühzeitig klar. Es ist auch kein "9 to 5" Gehalt. Und das macht schließlich auch den Reiz aus. Was genau inhaltlich deine Aufgabe sein wird, kam auch nur ansatzweise zur Sprache. Dass er dir ein Bild schickt, das er heimlich aufgenommen hat, zumindest ohne, dass du es sehen konntest, treibt dir spontan das Blut in den Kopf. Zum Teil weil es dich aufregt, zum Teil weil es dich erregt. Das ...