1. Silberhochzeit


    Datum: 06.07.2020, Kategorien: Romantisch

    Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig
    
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    Silberhochzeit
    
    "Komm in meine Arme, meine wunderschöne Prinzessin", mit diesen Worten zieht mich Papa Fernando an sich, drückt mir links und rechts einen Schmatzer auf die Wangen und umarmt mich herzlich.
    
    "Du hast dich lange nicht sehen lassen, ich habe dich vermisst."
    
    "Ach Papa Fernando, es ist gerade drei Tage her, seit wir zum letzten mal hier waren.
    
    Ungläubig sieht er mich an.
    
    Kann es sein, dass sein Gedächtnis langsam nachlässt? Immerhin ist er vor einem Monat 85 Jahre alt geworden.
    
    Ich lächle ihn an und er drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
    
    "Wie dem auch sei, mein Töchterchen, ich konnte für heute Abend nicht euren Stammplatz reservieren."
    
    Geheimnisvoll raunt er mir zu:
    
    "Geschlossene Gesellschaft im Saal, du verstehst? Irgend so ein reicher Geldsack hat das komplette Hotel gemietet um für seine Kinder ein Fest auszurichten, kannst du dir sowas vorstellen?
    
    Enrico! ... Komm , geleite mein Mädchen an ihren Platz!"
    
    Ich protestiere leise, schließlich bin ich in der Lage allein dorthin zu gelangen.
    
    Doch blitzschnell ist Enrico zur Stelle, sieht wie immer grandios aus und zieht mich ebenfalls zur Begrüßung in seine Arme.
    
    Küsschen rechts, Küsschen links und ein dicker Schmatz auf die Lippen.
    
    Wie immer knurrt Papa Fernando: "Lass das Enrico! Wie oft soll ich dir ...
    ... das noch sagen? Sie gehört nicht dir."
    
    "In gewisser Weise schon", gibt Enrico zurück und beeilt sich, mich an den Tisch zu führen, um der Schimpftirade seines Vaters zu entgehen.
    
    "Du siehst heute toll aus, nicht dass du irgendwann nicht gut aussähest, aber heute ... bellissimo", er rückt mir den Stuhl zurecht und lässt es sich nicht nehmen mir einen zarten Kuss auf den Nacken zu hauchen, als ich mich setze.
    
    Sofort bekomme ich eine Gänsehaut.
    
    Peinlich berührt sehe ich mich um, aber niemand beobachtet uns, die Gäste scheinen ausnahmslos in interessante Gespräche verwickelt zu sein.
    
    "Christian ist gleich da", bemerkt er leise, bevor er sich umdreht und verschwindet.
    
    Ich lächle vor mich hin.
    
    Dieser Tisch weckt Erinnerungen in mir.
    
    Genau an diesem Platz haben wir damals oft gesessen.
    
    Zu der Zeit war noch Mama Maria die Herrscherin des Lokals.
    
    Etwas wehmütig denke ich an die kleine, quirlige Frau mit dem großen Herzen.
    
    An diesem Tisch haben wir fast jeden Tag gegessen, nachdem ich mich bei Christian einquartierte. An diesem Tisch habe ich viele Gespräche mit Mama Maria geführt, vor allen Dingen dann, wenn Christian und ich uns gestritten hatten, was sehr selten vorgekommen war.
    
    An diesem Tisch hier, hat Christian mir einen Heiratsantrag gemacht.
    
    Mein Herz erfüllt sich mit grenzenloser Liebe bei dem Gedanken.
    
    Unsere Hochzeitstorte, die Mama Maria persönlich für uns gebacken und kunstvoll verziert hatte, trohnte auf diesem Tisch, genauso wie ...
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