Silberhochzeit
Datum: 06.07.2020,
Kategorien:
Romantisch
... die Torte zu meinem achtzehnten Geburtstag.
An diesem Tisch eröffnete ich Christian die Tatsache, dass er bald Vater werde.
Die Taufe unseres ersten Sohnes feierten wir schon im neugebauten Saal.
Seitdem ist unser Stammplatz vor einem der Panoramafenster, mit Blick in den wundervollen Garten, weil dieser Tisch hier, nur Platz für zwei Personen bietet.
Enrico berührt zart meine Schulter, als er ein Glas Rotwein serviert. Lächelnd sehe ich zu ihm auf. Er zwinkert und wirft mir einen Luftkuss zu.
Lisa kommt zum Tisch, sie ist schon seit der Schulzeit meine beste Freundin und Enricos Frau.
Ich erhebe mich, um noch einmal aufs herzlichste begrüßt zu werden.
"Christian ist sofort da", versichert sie mir.
"Es gibt da ein kleines Verständigungsproblem mit dem Bauleiter. Puh, hätte ich das gewusst, hätten wir eine andere Firma beauftragt. Wie geht's Süße?"
Ich grinse: "Oooch ja, sehr gut, nachdem ich mich durch die halbe Familie geknutscht habe."
Lisa schmunzelt.
"Du hast dich ja richtig aufgebrezelt heute. Hast du noch was vor?", frage ich.
"Nun ja, wir haben heute eine Feier im Saal, wie du bereits mitbekommen hast. Aber wenn wir schon beim Aufbrezeln sind: du stellst mich doch wohl weit in den Schatten, Lena. Hast du heute noch was vor?"
Kopfschüttelnd lache ich: "Nein, nur ein Date mit meinem Mann, sonst nichts weiter."
Lisa macht ein gespielt verträumtes Gesicht: "Du meinst diesen Typen, den alle Weiber anhimmeln als wäre er ein ...
... Star?"
Jetzt pruste ich vor Lachen und einige Gäste sehen zu uns herüber.
"Sorry Süße, aber die Pflicht ruft. Wir sehen uns später."
"Soll ich was helfen?", beeile ich mich zu fragen.
Unzählige Male habe ich schon ausgeholfen. Früher sogar beinahe täglich.
"Lena ... Wir haben alles im Griff, aber Dankeschön für das Angebot. Du bist heute ausnahmsweise mal Gast.
Du hast ein Date mit diesem unwiderstehlich sexy Kerl, schon vergessen?", mit diesen Worten lässt sie mich schmunzelnd allein am Tisch zurück.
Enrico und Christian sind ebenfalls seit ihrer Schulzeit die besten Freunde. Sie waren vier Klassen über uns und es gab weit und breit kein Mädchen, welches die zwei nicht anhimmelte.
Wir, Lisa und ich, waren in derselben Klasse wie Alessandro, Enricos jüngerer Bruder.
Papa Fernando kommt zum Tisch geschlurft.
"Man soll eine schöne Frau nicht allein am Tisch sitzen lassen", meint er und setzt sich zu mir. Er hat sich umgezogen.
"Du hast dich ja richtig in Schale geworfen Papa Fernando", bemerke ich.
Er lächelt, tut so, als hätte er meine Äußerung nicht gehört.
"Kannst du dich noch an die alten Zeiten erinnern, mein Mädchen? Es war so schön, als ihr alle euch hier wohler fühltet als zuhause. Alle Freunde und Freundinnen unserer Söhne kamen her.
Ja, Mama Maria und Papa Fernando ... ich kann gar nicht zählen wie viele ihr ward. Sie haben sich in alle Winde verstreut. Kaum einer von denen wird sich noch an uns erinnern.
Die Zeiten haben sich ...