Der Kongress - Eine Ausschweifung
Datum: 18.07.2020,
Kategorien:
Schlampen
... Unterschiede verschwimmen. Als letztes noch der Couchtisch, und auf ihm die leere Rotweinflasche und das Benzodiazepin. Halbleer? Die aufblasbare Ente in der gegenüberliegenden Ecke starrt mich clownesk an. Dann ist alles weg. Nichtexistenz.
Kapitel 5
Der Teppich
Kennst du die eine Szene im Film Pulp Fiction? Wo sie der geilen Uma Thurman, die im kompletten Drogenkoma auf dem Boden liegt, eine Adrenalininjektion verpassen? Und sie dann hochfährt wie an einer Sprungfeder, mit einem Mörder Kreischer? So in etwa war das jetzt bei mir, weil das ist nicht ohne, wenn du im Dösen auf einmal merkst, du kannst deine Hände nicht bewegen. Vorher noch das typische wattige Dämmern nach einem langen schwarzen Tiefschlaf, Schrägstrich Narkose, aber jetzt Überlebensmodus pur. Blitzschnell habe ich mich aufgerichtet und scanne das mich Umgebende: Das zerwühlte Bett, mein zerwühltes Medikamententascherl auf dem Couchtisch, Butter auf der Tuchent, Butter auf dem Parkett, die kullernden Weinflaschen, der riesige rote, jetzt braune Fleck auf dem hellen Langhaarteppich. Die beiden Schlampen, war das echt oder nur ein Fiebertraum? Würd hier nicht das schwere Parfum der Milf Gabriela noch im Raum herumwabern, wie das olfaktorische Äquivalent zu ihren wabernden Milchtitten, ich wäre mir nicht sicher, ob ich das gestern wirklich erlebt hab. Was haben die beiden Luder da abgezogen? Und wie komm ich halbwegs ohne Punkteverlust aus dieser Nummer raus? Und last but not least, warum drückt es so ...
... schmerzhaft in meinem Enddarm? Die Tür auf den Gang haben sie angelehnt gelassen, wie großzügig von den beiden Schnepfen. So bleibt mir jetzt ein einziger Ausweg: Flucht nach vorne. Flucht hinaus, in die Öffentlichkeit. Es ist kurz vor fünf, die Chancen stehen ganz gut, dass mich niemand sieht. Ohne weiteres Hin und Her springe ich auf. Ich bin - aufgrund eines sehr speziellen Umstands - wesentlich in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, das muss einkalkuliert werden. Den Aufzug kann ich nicht nehmen. Nein, nicht den Aufzug! Schon aus Platzgründen! Ich muss über die Feuertreppe. In welchem Stock bin ich? Dreißig? Vierzig? Und das bei diesem Drücken im Arsch!! Egal, es muss jetzt passieren. Raus Raus Raus!
Stell dir jetzt bitte vor, du bist so jemand, der die Nachtschicht an der Rezeption von so einem 5-Sterne Konferenzhotel schiebt. Es ist fünf Uhr früh, bald kannst du in die Parkgarage hinunterfahren und dein Privatleben wieder aufnehmen. Was soll sich jetzt noch ereignen, kurz vor Schichtende? Im wesentlichen versitzt du jetzt nur deine Lebenszeit, du kannst deine sozialen Medien füttern, oder auf einem seriösen Datingportal herumsurfen. Nicht jetzt, aber gleich wieder, denn jetzt nähert sich jemand deiner gut gesicherten Informations- und Serviceburg. Ein Mann. Zeitige Abreise? Schläfrig schaust du auf. Brille, Vollbart, leicht untersetzt, ein Mann eben. Du schaust herunter, schnell aus der Datingseite aussteigen. Aber dann schaust du gleich wieder auf, ruckartig. ...