1. Der Kongress - Eine Ausschweifung


    Datum: 18.07.2020, Kategorien: Schlampen

    ... eingetrocknete Blaufränkisch Mariental, der hier fern von der heimatlichen Scholle ungetrunken im beigen Langhaarteppich versickern musste, dominiert das Bouquet. Aber das besagte Milf-Parfum hält gut mit, dazu Schweiß- und Geschlechtsnoten, sowie der ranzige Buttergestank. Die Rezeptionistin hat das Zimmer mir voran betreten und nimmt nach und nach alle Aspekte dieser hundertprozentigen Sauerei in sich auf. Ihre Bewegungen sind gemessen, während sie Quadratmeter für Quadratmeter das Terrain abschreitet, dann und wann innehält, versonnen schnuppernd, ihren Gesichtsausdruck kann ich nur erraten. Ich wette ihre Freizeitkleidung schaut kaum anders aus als ihre Uniform, alles zeugt von nüchterner Sittsamkeit. Ich glotze unverfroren auf ihre Südhälfte. Ihr Arsch, sportlich und kugelig, macht sich gut in dem adretten knielangen Rock, aber etwas an ihrem ganzen Habitus suggeriert mir, dass Sex für sie keinen besonderen Stellenwert hat. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn, das darfst du jetzt ruhig als Spoiler verstehen. Sie trägt hautfarbene Strumpfhosen und eine Art zehenfreie Gesundheitsschuhe, die nicht ganz auf hohe Hacken verzichten wollen.
    
    "Sir, das war weder ein Unfall noch ein Überfall!" Sie hat sich abrupt zu mir zurückgedreht. In ihren Augen blitzt es gehässig. Sie hat exakte Vorstellungen von dem, was man so als "angebracht" definiert, denk ich mir, in ihrem Leben gibt es klare Regeln, und die Akteure, die in ihr Leben treten, haben sich daran zu halten. ...
    ... Frühestens beim fünften Date darf man vielleicht gerade einmal im Kino ihre Titten ausgreifen, so ungefähr. Ich jedenfalls bin alles was sie hasst, eine Bedrohung für ihr Weltbild, die allerletzte Sau. Ich muss zerstört und gedemütigt werden. In ihrem Blick liegt jetzt etwas maskenhaft psychopathisches.
    
    "Sir, Sie müssen sich jetzt auf den Boden legen", sagt sie. Mir gefällt weder Ton noch Inhalt. "Und warum, meine Süße sollte ich das müssen?" "Sie müssen das tun, weil wir sie photographiert haben, Sir", sagt sie platt. Ich höre das gesagte, aber es evoziert vorerst nichts. Sachte fährt sie fort: "Im Zimmer dürfen wir Sie nicht filmen. Also die Sache, die sie hier abgezogen haben, nehmen Sie von mir aus alleine mit nach Hause. Aber wir haben eine wunderbare Fotostrecke von Ihnen auf der Feuertreppe und auf dem Flur. Mit Ente". Ich rücke mir die Brille auf der Nase zurecht. Eine Kaskade von Ursache und hochgradig unangenehmen Wirkungen fließt vor meinem geistigen Auge herab. Ich bin nicht gut angeschrieben bei den Kollegen von der Ärztekammer. "Also, sie meinen gleich jetzt, hier auf dem Teppich?". Die Rezeptionistin, die Hände geduldig vorm Schoß gefaltet, hat keine Sekunde daran gezweifelt, dass ich mich für das geringere Übel entscheiden werde. Während ich mich also rücklings auf dem Langhaarteppich ausbreite, geht sie sachlich zur Tür, friert dort kurz fest, und schließt dann von innen ab. "Na was machen wir zwei mit dem angebrochenen Morgen?", frage ich von unten, mein gewollt ...
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