1. Waidmannsheil


    Datum: 23.07.2020, Kategorien: CMNF

    ... melde mich aus dem Hintergrund und frage, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, die Schweine zu verjagen, als so lange zu warten, bis sie abziehen. Beide schauen mich missbilligend an und sagen unisono: "Na, dann versuchen Sie doch mal ihr Glück, aber passen Sie auf, dass Sie nicht gefressen werden."
    
    Ich hatte früher einmal von einem Kollegen, der Freizeitwilderer war, gehört, dass er schon Wildschweine mit einem alten Trick verjagt hatte. Ich nehme mir ein Herz und klettere die Leiter langsam hinunter; Ariadne wedelt mit den Armen, dass ich wieder zurückkommen soll, die beiden Waidmänner haben nur noch Augen für ihre wild wackelnde Bluse und ich bin ganz nahe an dem alten Keiler, dem schon der Sabber aus dem Maul über die Hauer trieft. Ich hole ganz tief Luft und schreie dem Keiler in die Ohren, so laut ich nur kann "Oooouuuuaaaargh" Das wilde Schwein ist so verblüfft und verschreckt, dass es in Nullkommanichts Reißaus nimmt, die Sauen direkt hinter ihm her, eine schneller als die andere, ab durch die Büsche, und sie wurden nicht mehr gesehen.
    
    "Ihr könnt jetzt herunterkommen, die Gefahr ist vorbei," rufe ich nach oben und sehe 3 offene Münder. Ariadne hat sich als erste gefasst und kommt möglichst schnell die Leiter herunter, während sich die Waidmänner immer noch nicht einkriegen können. Ich nehme Ariadne an die Hand und rufe nach oben: "Waidmannsdank für die Hilfe."
    
    Die beiden sind echt verdattert und steigen langsam die Treppe herunter. Sie schütteln ihre Köpfe: ...
    ... "Das haben wir in unserem langen Jagdleben noch nie erlebt, vielen Dank für Ihren Mut und Ihr tapferes Verhalten." Sie reichen mir die Hände und gehen immer noch kopfschüttelnd zurück. Sie haben Ariadne nicht einmal verab-schiedet. Sie hakt sich bei mir unter, blickt mich stolz von der Seite an und sagt: "Alle Achtung, Peter, das hätte ich nie von dir erwartet; und wie du die beiden Waidheinis vorgeführt hast, ich bin ja so stolz auf dich und fühle mich so sicher bei dir."
    
    Balsam auf meine verwundete Seele, Heilkräuter auf mein Ego und ein Wohlgefühl wie selten - ich gehe wippenden Schrittes mit ihr zusammen zu unserer Picknickdecke zurück. Wir schauen uns tief in die Augen und Ariadne sagt: "Ich lade dich jetzt zu einer Feier bei mir zuhause ein. Du sollst den Lohn für deinen Mut und deine Fortune bekommen; ich werde dich köstlich bedienen, du sollst Wein, Weib und Gesang von mir geboten bekommen, damit du weißt, wofür du der Held bist." Meine Brust ist noch sehr geschwollen, als wir bei ihr zuhause ankommen; Tom liegt auf der Couch in seiner Ecke, Ariadne drückt mich auf die Couch in die andere Ecke, holt eine Flasche Rotwein, Käse und Baguette aus der Küche, gießt uns ein, hobelt den Käse und stopft mir die Köstlichkeiten in meinen Mund, dass dem armen Kater Hören und Sehen vergeht. Ich strecke ihm kurz die Zunge heraus, als Ariadne mich ins Schlafzimmer schiebt und mir zeigt, wie eine Süditalienerin sich bei ihrem rheinischen Helden bedankt. Sie ergibt sich vollkommen ...
«12...6789»