Michel und die Huren (Teil 2)
Datum: 24.07.2020,
Kategorien:
CMNF
... nur mein nacktes Leben retten.“
„So kommt doch herein, an den warmen Herd, ihr holt euch da draußen ja noch den Tod“, lud die Schneidersgattin die beiden Fremden in ihre Stube ein.
Michel erklärte, dass sie auf der Durchreise seien und dass sein Weib, als das er Kunigunde ausgab, dringend ein neues Kleid bräuchte. Er wusste nicht, wie die Leute reagieren würden, wenn sie erführen, dass Kunigunde eine Hure ist. Deshalb behalf er sich mit dieser Notlüge.
„Ja könnt ihr ein neues Kleid denn bezahlen?“, kam die misstrauische Frage des buckligen Schneiders. „Wenn ihr alles verloren habt und nun mittellos seid, kann ich euch nicht helfen. Ich kann euch kein Kleid schenken, auch ich habe einen Haufen hungriger Mäuler zu stopfen.“
„Macht euch keine Sorgen, wir haben nicht alles verloren, nur ihre Kleider. Bezahlen können wir sehr wohl.“ Michel zeigte einen Lederbeutel in dem die Münzen klimperten, mit denen die Flößer die Hurendienste bezahlt hatten. Die Augen des Schneiders begannen zu leuchten.
„Wir müssen aber morgen weiterziehen, wir wollen nach Konstanz, dort haben wir eine Audienz beim Papst, der dort zum Konzil weilt“,. prahlte Michel.
Der Schneider und seine Frau waren sehr beeindruckt, aber auch geschäftstüchtig. Der Schneider versprach noch am gleichen Abend mit dem Nähen eines Kleides anzufangen. Jedoch müsse er für die Kerzen, die er benötigte, wenn er des nachts nähen müsse, einen extra Obolus in Rechnung stellen.
Michel versprach dem Schneider einen ...
... ganzen Batzen, wenn das Kleid bis zum nächsten Tag, zum Morgenleuten fertig sei. Allerdings müsste bei diesem Preis auch noch eine Decke als Zugabe drin sein.
Per Handschlag besiegelten die beiden Männer der Vertrag.
„Doch bevor ich beginnen kann, solltet ihr euch das Tuch aussuchen, das ich für das Kleid verwenden soll. Außerdem muss ich genau Maß nehmen, damit das Kleid auch richtig passt.“ Dabei fiel sein lüsterner Blick auf die nackte Kunigunde. Es fehlte nicht viel und der Schneidermeister hätte angefangen zu sabbern.
Beim Maßnehmen stellte er sich recht ungeschickt an. Immer wieder rutschte seine Messschnur ab. Wie zufällig berührte er dabei immer wieder Kunigundes Busen oder ihren Hintern. Auch als er von ihren Sohlen bis in den Schritt messen wollte, nahm er es sehr genau. Dabei kniete er vor der nackten Frau und hatte ihren Schoß nur eine Hand breit vor seinem Gesicht. Er konnte alles genauestens sehen.
Doch irgendwann gab es nichts mehr zu messen.
Kunigunde erklärte dem Schneider, dass sie am Rocksaum rundherum gleichmäßig verteilt Schlaufen eingenäht haben wolle. Ebenso an den Ärmeln des Kleides. Dass sie diese benötigte, um später das gelbe Hurenband einzuziehen, verriet sie ihm wohlweislich nicht. Sie war sich sicher, dass der Schneider ohnehin kein gelbes Band besaß, da es in diesem frommen Ort bestimmt keine Huren gab. Hier könnte ihr bestimmt Reinhilde aushelfen, die in ihrem Gepäck immer einen Vorrat an gelben Bändern mitführte.
Das Weib des ...