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Michel und die Huren (Teil 2)
Datum: 24.07.2020, Kategorien: CMNF
... weiblichen Formen bestens zur Geltung. Auch die Schlaufen hatte der Schneider angebracht, wie sie es ihm aufgetragen hatte. Wenn sie erst die gelben Hurenbänder eingezogen hätte, würde sie noch verführerischer darin aussehen. Die Freier würden sich um sie reißen. Als Michel und Kunigunde in ihr Lager zurück kamen , hatten die Anderen schon alles gepackt. Michels Arbeit als Führer war hiermit beendet. Jakob bezahlte ihm seinen Lohn aus. Er gab ihm einen Kreuzer und drei Pfennige. Damit könnte sich Michel ein neues Hemd schneidern lassen. Das alte war ja von den Fluten der Murg hinweggerissen worden. Oder er könnte sich ein paar Schuhe kaufen. Er hatte noch nie Schuhe besessen. Michel zögerte. Sollte er wirklich in sein Dorf zurückkehren, zu seinen Schweinen? Oder sollte er mit den Fahrenden Leuten nach Konstanz ziehen, um etwas von der großen weiten zu Welt sehen? Michel wäre zu gerne mit Jakob und seinen Huren weiter gezogen, hinaus in die weite Welt. Er war noch nie weiter wie Reichenbach gekommen. Andererseits plagten ihn auch Zweifel. Auf dem Hof seines Vaters hatte er als Schweinehirte sein Auskommen. Doch wovon sollte er in der Fremde leben? Michel beschloss in sein Dorf zurückzukehren. Kunigunde und ihre Gefährtinnen waren enttäuscht, akzeptierten jedoch seine Entscheidung. Jakob verabschiedete sich per Handschlag von dem Schweinehirten. Kunigunde fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Er spürte ihre Brüste, die ungestüm gegen seinen Oberkörper drückten. Auch Reinhilde umarmte ihn zum Abschied noch einmal innig. „Junge, komm gut nach Hause und vergiss uns nicht“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Schade, dass du nicht mitkommst“, meine Gudrun. „Wir hätten bestimmt noch viel Spaß miteinander gehabt.“ Michel drehte sich um und machte sich auf den Weg, talabwärts. Ein letztes Mal drehte er sich um und sah, wie sich das Gespann langsam in Richtung Dorf bewegte. Dann war er alleine. ***** Ende Teil 2 *****