Die Besten Jahre - 21
Datum: 29.07.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... erklärte ihre Ortskenntnis.
Sie gab dem alten Wagen die Sporen, als die Autobahn begann und sie unterhielten sich, während Julia und Lars auf der Rückbank kuschelten. Er erzählte von seiner Scheidung, den Verwicklungen mit seiner Ex der letzten Monate, der Einsamkeit seines Urlaubs.
Er erfuhr, dass Lars Vater sich bereits vor 15 Jahren getrennt hatte, zwischendurch irgendwo in Norddeutschland mit einer neuen Familie gelebt hatte und inzwischen gestorben war, dass sie zwischen drin noch ein zweites Mal verheiratet gewesen war, aber auch diese Beziehung seit ungefähr einem Jahr vorbei war.
Von der Rückbank kamen schmatzende Geräusche, er drehte sich kurz nach hinten und sah die beiden Kinder sich küssend.
Die Autobahn schlängelte sich zunächst durch das Bergische, schließlich durch das Sauerland und sie wechselten nach einer Dreiviertelstunde auf die Sauerlandlinie weiter in die Landschaft vordringend.
Er erfuhr, dass ihr zweiter Mann ein gutes Verhältnis zu Lars gehabt hatte, dass es aber problematisch mit ihrem Beruf als Krankenhaus-Ärztin war.
„Du kannst Dir vorstellen, dass Schichtdienst nicht gut für eine Beziehung ist"
„Wie ist Lars Vater damit umgegangen?"
„Naja, er ist selbst Arzt und irgendwann hat er sich ja dann aus dem Staub gemacht", sie schob ihm ihr Telefon hin, „programmiere jetzt mal Google mit dem Ziel, jetzt kenne ich mich nicht mehr aus" und er tippte die Adresse ein, und klickte das Telefon in die Halterung an der ...
... Windschutzscheibe.
„Was für eine Ärztin bist Du?"
„Neuro-Radiologin an der Uni-Klinik"
„Also viele Kopf-MRTs nach Schlaganfällen und Kopfschmerz-Patienten?"
„Ja, hast Du damit schonmal zu tun gehabt?", er erzählte von seinem Hirn-Infarkt von vor ein paar Jahren, der zum Glück ohne große Folgen geblieben war.
„Aber da wurde ich diverse Male in die Röhre geschoben"
„Ja, das ist mein Tagesgeschäft, und man hat halt auch immer wieder Bereitschaft in der Stroke, also auch Wochenende und Nacht und so"
„Und dann fährst Du auch noch zusätzlich Taxi?", wegen Geld konnte das ja nicht sein, sie verdiente sicherlich mit ihrer Berufserfahrung ausreichend, um sich und Lars versorgen zu können.
„Ich brauche das ab und zu, nachts durch die Stadt zu cruisen, irgendwelche Leute zu fahren, die Geschichten zu hören und so", sie blinkte, als sie die Ausfahrt nahm, noch eine größere Stadt durchquerte, um schließlich die schlängelnde Bundesstraße in Richtung Hochsauerland zu nehmen.
„Aber als Ärztin siehst Du ja sicher auch viele Tiere in Gottes Zoo"
„Ja, aber die sind meistens krank, oder mehr oder weniger tot", sie schluckte, „Taxi fahren dagegen meistens Lebendige in allen unterschiedlichen Lebenslagen."
An der Straße gab es nur noch vereinzelte Häuser, Gaststätten hießen „zur alten Mühle", „Landhotel" oder ähnlich, manche Dörfer hatten noch Supermärkte, in denen Einheimische gerade ihre Einkäufe in ihre Autos luden.
„Papa, Ben hat geschrieben, sie sind gegen halb neun dort zum ...