Bums die Braut 01
Datum: 03.08.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
... praktisch nicht verändert. Fast hatte ich den Eindruck, dass mich auf dem Foto nicht die stolze Mama von drei Töchtern anlächelte, sondern die quirlige Studentin mit den schokobraunen Haaren aus der ersten Reihe, von der alle die Mitschriften kopiert hatten, wenn eine Klausur angestanden war.
Caro trug auf dem Foto sogar noch das Piercing, das sie sich stechen hatte lassen, kurz nachdem sie in die WG gezogen war. Auf dem bäuerlichen Familienfoto stach es heraus wie ein roter Farbklecks auf einem Schwarz-Weiß-Foto. Ich konnte mich noch gut erinnern, als sie eines Abends mit dem silbergrauen Metallstecker in der Unterlippe in die Wohnung kam. Sie habe einmal etwas Wildes und Spontanes machen wollen, hatte sie mir damals voller Stolz erklärt. Diese rebellische Ader war allerdings nur von kurzer Dauer gewesen, von sehr kurzer Dauer. Schon am nächsten Tag hatte sie ihre überstürzte Entscheidung bereut. Aus Angst vor der Reaktion ihrer Eltern und dem möglichen Gerede im Heimatdorf hatte sie sogar einige Tage überlegt, das Piercing wieder entfernen zu lassen. Am Ende hatte sie es doch behalten. Dafür hatte sie sich einen ganzen Monat lang nicht getraut, ihre Eltern zu besuchen.
Ich konnte kaum glauben, dass dies mittlerweile 15 Jahre her war. Wie schnell doch die Zeit verging, wenn man älter wurde, dachte ich wehmütig. Meine Gedanken glitten weiter zurück auf dem Faden der Erinnerung, zurück zu der einen speziellen Nacht, die unser WG-Leben auf den Kopf gestellt ...
... hatte.
Kapitel 4
Es war der 14. Februar 2007 gewesen, Valentinstag. Ein Datum, das man sich leicht merkte. Damals war Caros beste Freundin Chrisi zu Besuch bei uns in der WG gewesen. Beide Mädchen waren im gleichen Dorf aufgewachsen und hatten bereits im Sandkasten zusammen gespielt. Während der Schulzeit waren sie ein unzertrennliches Duo gewesen; erst danach hatten sich ihre Wege getrennt. Caro hatte es für das Studium in die große Stadt gezogen. Chrisi hingegen war im Heimatdorf geblieben und arbeitete bei der örtlichen Bank am Schalter.
Äußerlich war Chrisi das genaue Gegenteil zu meiner zierlichen Mitbewohnerin: groß, schlank, mit burschikoser Kurzhaarfrisur und einem Gesicht, das mich an eine Katze erinnerte. Während Caro von Mutter Natur mit üppigen weiblichen Rundungen ausgestattet worden war, ließ sich Chrisi in dieser Hinsicht am besten als langer, dünner Strich beschreiben.
Gemeinsam mit einigen weiteren Schulfreunden aus der Heimat wollten die Mädchen an diesem Abend das exotische Nachtleben der Großstadt austesten. Caro bestand darauf, dass ich mich ebenfalls der Gruppe anschließe, auch wenn ich niemanden der anderen kannte. Aber jeder Widerstand war zwecklos, wenn sich Caro einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte.
Systematisch arbeiteten wir uns durch die Cocktailbars und Pubs der Innenstadt und endeten zu später Stunde in einer heruntergekommenen Schlagerbar. Irgendwer bestellte für alle eine Runde Tequila und dann noch eine und noch eine dritte. Eines führte ...