1. Anja und Daniel


    Datum: 06.08.2020, Kategorien: CMNF

    ... Selbst wenn sie anfing zu weinen oder gar zu schreien.
    
    Die Vorstellung bescherte Anja mächtiges Herzklopfen. Sie genoss das kleine Gedankenspiel. Sie rekelte sich am Holz. Sie drückte das Becken vor. Sie bewegte sich soweit die Fesselung es zuließ.
    
    Ab und zu kamen Leute vom Saloon vorbei und begutachteten den Fortschritt der Trocknung. Anja schämte sich ein wenig, gefesselt vor den Männern und Frauen zu hängen, doch es erregte sie auch. Sie antwortete mit einem Lachen auf die witzigen Bemerkungen über ihre seltsame Lage. Sie hätte ewig so hängen können. Sie liebte es. Sie war glücklich.
    
    Irgendwann entschied Daniel, dass sein Schwesterherz trocken genug war. Er befreite sie von den Stricken. Als er vor ihr stand und ihre Füße losband, streichelte er ihre Knöchel.
    
    „Du hast tiefe Abdrücke von den Seilen, Anja." Er streichelte ihre nackten Füße und Fußgelenke. Dann fuhr sein Arm plötzlich aufwärts unter ihr Callicokleid, eine Bewegung so flüchtig, dass niemand von den Umstehenden etwas davon mitbekam. Seine Hand ertastete ihre nackte Muschi. Nur für eine Sekunde. Die Zeit stand still, als er ungläubig zu ihr aufschaute. Die Welt schien mit einem Mal eingefroren zu sein. In einer tonlosen dreidimensionalen Fotografie. Anja spürte die Hand ihres Bruders an ihrer empfindlichsten Stelle. Ihr Bruder berührte ihre Weiblichkeit. Anja blickte ihm in die Augen. Ja ich bin nackt, sprach ihr Blick. Vollkommen nackt.
    
    So schnell wie sie zwischen ihre Schenkel geschlüpft war, ...
    ... verschwand die Hand wieder. Während Daniel sie weiter losband, schaute er sie immer wieder an. Da war etwas in seinem Blick, das sie bisher noch nie gesehen hatte.
    
    Später standen sie im Saloon an der Theke und tranken. Immer wieder fiel Daniels Blick auf Anjas bloße Füße. Sie dachte nicht daran, Schuhe anzuziehen, jetzt erst recht nicht. Im Gegenteil. Sie stellte sich so, dass ihr Bruder ihre nackten Füße problemlos anschauen konnte. Sollte er nur schauen und dabei an das schöne Fesselspiel denken und an das kleine Geheimnis das seine Hand unter ihrem Kleid ertastet hatte. Immer wieder trafen sich ihre Blicke. In Daniels Augen stand etwas Neues, bisher nicht Gekanntes. Anja konnte es deutlich wahrnehmen. Etwas zwischen ihr und ihrem Bruder hatte sich verändert.
    
    Am nächsten Tag achtete Anja darauf, dass ihr Bruder in der Nähe der Dusche war. Sie wusste, was sie vorhatte war verrückt, doch sie konnte nicht anders. Sie musste es versuchen. Wenn es nicht klappte, hatte sie eben Pech. Wenn es klappte dann....
    
    Sie wagte kaum daran zu denken und doch wollte sie es. Schon als sie zur Dusche lief, bekam sie solches Herzklopfen, dass sie Angst hatte, man würde es bis zum Saloon hören. Sie trug wieder ein Callicokleid im Indianerstil und lief barfuß. Die kleine Duschkabine neben dem Saloon war frei. Anja duschte ausgiebig. Als sie das Wasser abdrehte wurde ihr Herzklopfen so schlimm, dass sie kaum noch Luft bekam.
    
    Ich kann das nicht!, dachte sie. Es ist zu wild. Ich ziehe mir ...
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