1. Nordlichter - Drei mal streichen hält besser


    Datum: 07.08.2020, Kategorien: Verführung

    ... Frage", entgegnete mir der Bursche und blieb mir die Antwort auf meine Frage allerdings schuldig.
    
    "Ja, schiess los, Max", sagte ich angesteckt von seiner Euphorie. Sein Vater entschuldigte sich mit einem leisen "Sorry" aus dem Hintergrund.
    
    "Fliegst du nur den A330 oder auch noch den etwas grösseren A340-300?", fragte mich der Bub.
    
    "So so, mein lieber Max. Und das nächste Mal wirst du mir wohl schon Fragen über den APU stellen, was?", sagte ich lachend.
    
    "Oh, hat der A330 den gleichen Auxilary Power Unit wie der A340?", fragte mich Max wie ein kleiner Klugscheisser und sein Vater und ich mussten wieder lachen. Er wusste tatsächlich, wofür die Abkürzung APU stand und stellte damit eine wirklich clevere Frage.
    
    "Ja, dieses Hilfsstromaggregat ist bei beiden Typen vom selben Hersteller", beantwortete ich die Frage. "Und ich werde wohl in ein paar Monaten eine Weiterbildung machen und die Unterschiede der Flieger vertiefen. Dann darf ich beide Typen abwechselnd fliegen. Das dauert nur ein paar Tage, weil sie sich sehr ähnlich sind, aber doch kleine Unterschiede aufweisen. Der A340 hat zum Beispiel vier Triebwerke und nicht zwei wie der A330 und ..."
    
    "Ich weiss, ich weiss das alles schon", unterbrach mich Max voller Begeisterung. "Du meinst dieses Cross Crew Dings da", fügte er hinzu.
    
    "Oh Mann, woher weisst du das alles? Ja, die Cross Crew Qualifikation", sagte ich lachend und schaute seinen Vater an, der mich ebenso ungläubig ansah und dabei seine beiden Hände ...
    ... fragend anhob.
    
    "Er und sein Grossvater, der auch hier lebt, verbringen viel Zeit miteinander. Der flog in den Anfangszeiten bei Ryanair und verkauft jetzt Elektronikteile", sagte sein Vater. "Ich bin übrigens Nick und vielen Dank für die Geduld", fügte er hinzu.
    
    "Kein Ding. Ich benötige keine Geduld für Ihren Sohn. Es ist mir eine Freude. Ich bin Martin", sagte ich.
    
    "Schön, dich kennenzulernen", sprach Nick. "Dann nehme ich an, dass die Flieger-Postkarte über seinem Bett von dir ist. Er hat zwei Tage über nichts anderes gesprochen", sagte Nick mit einem dankbar wirkenden Lächeln.
    
    "War nur eine Kleinigkeit", sagte ich.
    
    "Hatte aber eine grosse Wirkung. Ich arbeite bei einer Investment Bank im Devisenhandel. Na ja, das ist nicht so cool in Kinderaugen", ergänzte der gut angezogene Papa.
    
    "Aber auch sehr anspruchsvoll und international", sagte ich schmeichelnd.
    
    "Ja, aber ich verstehe die Leidenschaft von Max für die Luftfahrt", ergänzte Nick und streichelte seinem kleinen Rotschopf liebevoll über das Haar. Ich fand den Vater von Max viel sympathischer und lockerer als seine Mutter damals.
    
    "Max, ich habe vor Zeiten mal was für dich zur Seite gelegt, was ich auf einem Flug organisiert habe. Wenn du willst, kann ich das mal bei Nelson abgeben, damit er dir das alles bei Gelegenheit überreichen kann", sagte ich und schaute auf seinen Vater, um herauszufinden, ob ihm das recht wäre.
    
    "Das ist nicht nötig, aber unglaublich lieb. Danke", sagte der Vater. "Wir sind ...
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