1. Neugier


    Datum: 19.08.2020, Kategorien: Romantisch

    ... Grund."
    
    "Natürlich, aber da draußen gibt es trotzdem immer noch Leben. An dem du teilnehmen kannst. Teilnehmen willst. Freude haben kannst. Lust. Liebe. Alles, was dazugehört."
    
    "Wie machst du das? Mich so... völlig wehrlos?"
    
    "Ich bin eine Frau."
    
    "So langsam wünsche ich mir, ich wäre das auch."
    
    "Da sind wir schon zwei."
    
    In der Zwischenzeit hatte sie mich in die Dusche verschleppt, und fing an meinen Oberkörper einzuseifen. Liebevoll, aber keineswegs erotisch.
    
    "Den Rest mach lieber selbst", meinte sie schmunzelnd. Und begann stattdessen ihren eigenen Körper zu behandeln. Das war allerdings schon wieder recht aufregend. "Beim Rücken kannst du mir helfen bitte."
    
    Ich tat wie mir geheißen war. Das war allerdings schon leicht grenzwertig, diesen wunderschönen, so fragil wirkenden Körper zu berühren. Also beeilte ich mich, das nicht auszudehnen.
    
    "Auch mein Hintern wäre dankbar."
    
    "Bist du dir sicher?"
    
    "Ja, das ist ja das Schöne. Mit dir fühle ich mich absolut sicher. Meinst du, sonst hätte ich das alles gebracht? Du akzeptierst mich für das, was ich bin. Hast das von der ersten Sekunde an getan. Ja, danke dir. Reichst du mir das Shampoo und die Pflegespülung da unten auf deiner Seite?"
    
    "Wir sollten nächste Woche in den Baumarkt, die haben ganz schöne Ablagen. Ich kann dir das anbohren, auf Kacheln ist das nicht ganz so einfach."
    
    "Auch das finde ich toll. Wir ergänzen uns so wunderbar. Stellen fest, was der andere braucht, und schlagen es ...
    ... vor. Steuern ganz selbstverständlich bei, was wir dazutun können. Das ist für mich eine echte Freundschaft."
    
    "Ich sag ganz ehrlich, so eine gute Freundin wie dich habe ich noch nie gehabt. Mit irgendeinem meine Freunde geduscht auch nicht. Oder gar masturbiert."
    
    Sie grinste und antwortete nicht, weil sie nun ihr Haar bearbeitete. Das war für mich das Signal, die Dusche zu verlassen.
    
    "Hast du noch ein anderes Handtuch?", rief ich ihr zu.
    
    "Im Schlafzimmer, in der rechten Schranktür neben der Doppeltür."
    
    Dort fand ich es, trocknete mich ab und brachte es ins Bad. Sie kam gerade aus der Dusche.
    
    "Ich müsste dann kurz rüber, von wegen saubere Unterhose und so."
    
    "Wieso, ist dir kalt? Es ist doch herrlich warm in der Wohnung. Es sollen heute achtundzwanzig Grad werden."
    
    "Du willst nackt bleiben?"
    
    "Es ist Sonntag", tönte es lakonisch unter dem Handtuch, weil sie sich die Haare trockenrubbelte.
    
    "Aha. Okay... Gardinen oder Jalousien wären dann ebenfalls etwas, was du dir im Baumarkt vielleicht anschauen solltest. Für zukünftige Sonntage."
    
    "Wieso, muss ich mich meines Körpers schämen?"
    
    "Im Gegenteil. Na, wo du Recht hast, hast du Recht."
    
    "Du übrigens auch nicht. Das war vorhin nicht als Kritik gemeint. Nur als Verbesserungsvorschlag. Du hast dich ein bisschen gehen lassen. Das verstehe ich. Aber das ist jetzt vorbei. Heute ist Sonntag, also ein Ruhetag. Ab morgen halten wir uns beide zusammen fit."
    
    Nun, schon an diesem Sonntag blieben wir nur am ...
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