1. Neugier


    Datum: 19.08.2020, Kategorien: Romantisch

    ... schäme mich ja langsam."
    
    "Ach Quatsch. Ich hab alles da, nur darum ging's, wollte wissen, was ich mitnehmen sollte."
    
    Ich holte meine Werkzeugkiste und nahm sie dann kurzentschlossen komplett mit. Man wusste ja nie, was man brauchen würde. Wir beschlossen mit den Schlafzimmermöbeln zu beginnen. Sie stand bei ihren Koffern und fing an, sich die Bluse aufzuknöpfen.
    
    Ich drehte mich also artig von ihr weg und öffnete die Schrankteilpakete. Machte wie angedroht gleich die Pappen klein, sichtete schon mal die Schrauben und Verbindungsstücke, mit denen ich es zu tun bekommen würde. Dann tauchte Doro neben mir auf.
    
    Sah in T-Shirt und Leggins gleich ein paar Jahre jünger aus. Und lockerer. Wir wurden ein hervorragendes Team, die Arbeit ging total gut von der Hand. Wir unterhielten uns dabei durchgängig, ich erzählte ihr von Mareike.
    
    Sie von der letzten Frau, mit der sie zusammen gewesen war. Als wir schließlich gegen sechs in meine Wohnung rübergingen, war das Schlafzimmer komplett aufgebaut. Einen guten Geschmack hatte sie auch, wunderbares helles Naturholz, das traumhaft duftete. Schade, dass sich dieser Geruch so schnell verlor.
    
    "Hast du eigentlich Bettzeug?", fragte ich sie, während ich den Reis aufsetzte.
    
    "Nein, ich habe so ein Reisekissen und eine Campingdecke, das sollte für heute Nacht reichen. Morgen muss ich dann richtig fett einkaufen gehen. Es ging zeitlich vorher nicht, ich habe erst gestern den Schlüssel bekommen."
    
    "Unsinn, die erste Nacht im ...
    ... neuen Bett soll es richtig kuschlig sein, ich leih dir was."
    
    "Langsam bin ich froh, dass ich so luschig bin. Sonst hätten wir uns nie so schnell angefreundet."
    
    Ja, da hatte sie absolut Recht. So fühlte sich das an. Als ob wir alte Freunde wären. Eigenartig. Normalerweise war ich Fremden gegenüber reservierter. Aber sie hatte eine wunderbar direkte und natürliche Art, die mich in ihrer Nähe entspannen ließ. Das schien ihr genauso zu gehen.
    
    "Das bin ich auch. Du kannst jetzt gerne weiter so luschig sein, wie du möchtest, du weißt, wo du mich findest. Lampen waren auch noch nicht dran, wenn ich mich recht erinnere?"
    
    "Nur im Bad. Stimmt. Wahnsinn, an was man alles denken muss. Ich habe meist möbliert gewohnt, oder in einer bereits etablierten WG."
    
    "Du kannst eine Schreibtischlampe von mir mitnehmen. Und jetzt vielleicht mal Teller aus dem Hängeschrank holen, und Besteck aus der Schublade hier? Ich bin gerade an der Pfanne gefragt."
    
    "Klar. Mmh. Das riecht gut."
    
    Sie tauchte neben mir am Herd auf, kam ganz dicht an mich heran und küsste mich auf die Wange.
    
    "Danke dir für alles."
    
    "Vorsichtig. Ich verwöhne gerne Frauen. In jeder Beziehung."
    
    "Du wirst lachen, ich auch."
    
    "Ja, Frauen sind klasse. Wenn ich eine Frau wäre, wäre ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch eine Lesbe."
    
    "Das glaube ich dir aufs Wort."
    
    "Wollen wir nach dem Essen noch den Schreibtisch angehen?"
    
    "Ach Fabian, du hast den ganzen Tag schon mit mir gewühlt. Ich ...
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