1. Neugier


    Datum: 19.08.2020, Kategorien: Romantisch

    ... denke, wir haben für heute genug getan, oder?"
    
    "Ganz wie du möchtest. Et voilà. Lass es dir schmecken."
    
    Das tat es nach ihrem Bekunden und auch augenscheinlich. War das schön, mal wieder jemand verwöhnen zu dürfen. Jemand zum Lachen zu bringen. Mit jemanden ein Stück Gegenwart zu teilen. Mareike fehlte mir. Nicht ein anderer Mensch. Aber das hier und der hier waren gerade mehr als nur willkommen.
    
    "Auch, wenn wir nichts mehr tun, brauchst du nicht allein in der leeren Wohnung rumzusitzen", gab ich ihr zu verstehen, nachdem wir ihr Bett bezogen und die Lampe angeschlossen hatten.
    
    "Ich will dir doch nicht schon gleich am ersten Tag auf die Nerven gehen."
    
    "Dazu fehlt dir jede Kapazität. Mein Sofa ist bequem. Ich habe keinen Alkohol im Haus, aber eine größere Auswahl feinster Teesorten, wenn dich sowas begeistern könnte."
    
    "Auf jeden Fall. Keinen Fernseher, übrigens?"
    
    "Einen Beamer. Unter der Decke, hast du den nicht bemerkt? Ich schaue allerdings kein Fernsehen, nur Netflix und so."
    
    "Oh, ich habe das Gefühl, ich werde öfter in deiner als in meiner Wohnung sein."
    
    "Damit würdest du mir sehr viel Freude bereiten."
    
    "Aber nicht mit meinem augenblicklichen Körpergeruch. Vielleicht könnten wir beide eine Dusche vertragen, was meinst du?"
    
    "Du musstest schließlich unbedingt Naturholz bestellen. Aber ja, das ist eine gute Idee. Brauchst du ein Badetuch?"
    
    "Nein, das habe ich tatsächlich mal dabei. Ich komme dann so in einer halben Stunde rüber?"
    
    "Das ...
    ... passt ganz gut in meinen Terminplan."
    
    Wir schauten einen Film auf Netflix. Mein Sofa hatte eine L-Form, weil man es in ein Bett verwandeln konnte. Ich saß auf diesem kürzeren, sonst nur als Fußteil genutzten Teil, und sie auf dem längeren. Zunächst mit den Füßen zu mir, während wir uns beim Film schlapplachten.
    
    Gegen Mitte des Films drehte sie sich anders herum und kuschelte sich an meiner Schulter an. Ich legte ganz automatisch den Arm um sie. Sie schnüffelte an mir.
    
    "Alles okay?"
    
    "Ich liebe den Geruch frischgeduschter Menschen. Ich bin ein bisschen seltsam, daran musst du dich gewöhnen."
    
    "Das ist überhaupt nicht seltsam. Ich mag den Geruch deines Shampoos. Kokos?"
    
    "Ja, genau. Hihi, der Film ist echt gut. Kanntest du ihn schon?"
    
    "Nein, ich schaue eigentlich mehr Serien."
    
    "Oh, das hast du jetzt nicht gesagt, oder? Noch ein Serientäter. Ich werde hier nie mehr rauskommen."
    
    "Hier ist Platz genug, wie du siehst. Du bist immer willkommen."
    
    Sie lächelte mich an, und dann kriegten wir wegen einer lustigen Szene einen kleinen Lachanfall. Es wurde ein schöner ruhiger Abend, wir unterhielten uns noch vielleicht eine Stunde nach dem Film, und lachten weiter viel.
    
    Dann verabschiedete sie sich, und strebte der ersten Nacht im neuen Zuhause entgegen. Ich war schon fast entschlummert, als es an der Tür klopfte. Nicht klingelte, klopfte. Ich stand auf und ging zur Tür. Doro stand im Nachthemd vor meiner Tür.
    
    "Hey. Alles okay? Brauchst du irgendwas?"
    
    "Ja. ...
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