Weeslower Chroniken VI - 2002 - Festenwalder Zeitung - Sabrina - Überraschung am FKK-Strand
Datum: 20.08.2020,
Kategorien:
Schamsituation
... keiner, hier ist es ziemlich bunt gemischt.“
Er sah sich aufmerksam um und meinte eher zu sich als zu ihr: „Schönes Fleckchen…“
Doch sie hatte ihn gehört. „Ja, finde ich auch.“ Und sehr viel ernster fuhr sie fort: „Vielleicht ganz gut so, dass wir uns hier schon getroffen haben.“
„Warum?“, wollte er wissen.
Sie blieb kurz stehen, wischte sich wieder eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und sagte dann erstmals fast ein wenig schüchtern: „Na ja… Ich hatte schon die ganze Zeit über einen Kloß im Hals gehabt, wenn ich an unseren Termin heute Abend dachte. Ich bin immer so furchtbar aufgeregt, wenn es um so offizielle Sachen geht. Und ich habe noch nie ein Vorstellungsgespräch geführt. - Da ist es ganz gut, dass mir jetzt keine Zeit mehr zum Nachdenken bleibt.“ Ergänzte sie lachend.
Berg musste grinsen. „Also, dass ich Sie hier aus heiterem Himmel völlig unvorbereitet antreffe und noch dazu splitternackt, macht Ihnen weniger aus als unsere Verabredung nachher?“
Sie nickte und ging weiter. „Ja, schon, irgendwie… Ein wenig seltsam ist das natürlich schon, aber... – Ich hatte auch überlegt, ob ich Sie da hinten wirklich ansprechen soll. Doch dann dachte ich, ehe ich meine Sachen erreicht habe und mir was übergezogen und so, sind Sie ja vielleicht schon über alle Berge.“
„Gute Entscheidung!“ Berg versuchte erneut, seinem schlechten Gewissen Ausdruck zu verleihen: „Aber ich hoffe, ich habe Sie damit nicht in Verlegenheit gebracht.“
Sie lachte wieder: ...
... „Sehe ich so aus? Nein, keine Sorge. – Ich Sie etwa?“
„Sehe ich so aus?“ gab er lachend ihre Worte zurück. „Aber im Ernst, so ein FKK-Strand ist für mich… noch etwas ungewohnt.“
Sabrina stutzte. Erstmals überhaupt überkam sie ein Anflug von Unsicherheit. Sie war wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass jemand, der ein Thermen-Hotel eröffnete, das mit seinem großen FKK-Gelände am See Werbung machte (ein Punkt übrigens, der sie besonders neugierig gemacht hatte), dass so jemand selbst dem Nacktbaden gegenüber zumindest nahestand. Sie wähnte sich einem Gleichgesinnten gegenüber. Etwa nicht? - „Sie sollten es mal ausprobieren!“ sagte sie vorsichtig.
„Ja, vielleicht. Aber nicht jetzt. Erst die Pflicht, dann…“
„…das Vergnügen. Sie haben recht. Außerdem habe ich für heute auch schon genug Sonne abbekommen, ich bin schon seit elf hier.“
Er meinte anerkennend: „Man sieht Ihnen an, dass Sie oft und gern hier sind - Sie sind schon sehr schön gebräunt für diese Jahreszeit.“
Das war sein erstes Kompliment, aber es schien untergegangen zu sein, denn sie bog plötzlich im rechten Winkel vom Ufer ab, einen mit Plastikpaletten belegten Steg hinauf. „Hier entlang bitte!“
Er folgte ihr. Als er aufgeschlossen hatte, kam das nackte Mädchen doch auf seine Bemerkung zurück: „Schön braun? Ja, geht. - Der Nebeneffekt am FKK ist ja, dass man nicht überall diese hässlichen Bräunungstreifen hat. Die hasse ich.“
Er riss sich zusammen, um jetzt nicht auf ihren so schön durchgehend ...