1. Parkbank-Träumereien....


    Datum: 21.08.2020, Kategorien: Romantisch

    ... spazieren. Solltest du auch öfters machen". "Nimmst du mich mit?", fragte sie kokett. "Klar, dann solltest du aber nicht solche wirklich schicke Schuhe anziehen, sondern eher bequemere. Übrigens, hast du das Kleid selbst geschneidert"? "Ja. Gefällt es dir"? "Klar. Das letztes mal hat es zwar gepasst, aber ich fand es zu dunkel". "Ich hatte es passend zu meiner Stimmung ausgesucht". "Schön, dass es deiner Stimmung jetzt wieder besser geht". "Na ja, geht so". "Dann gibt's gleich eine Steigerung, denn unsere Tortenstücken kommen jetzt". Die Inhaberin stellte alles vor uns hin. "Lassen sie es sich schmecken", sagte sie. "Danke". "Na dann, auf in den Kampf"! Sie schmunzelte. Sie aß den Kuchen betont langsam. Es sah fast erotisch aus. Ich hatte eigentlich Hunger, zwang mich aber dadurch, auch langsamer zu essen als sonst.
    
    "Darf ich mal probieren", fragte sie. "Klar doch". Ich schob ihr den Teller hin. "Hmmm, sündig", sagte sie. "Willst du auch mal ein Stück von mir kosten? Von meinem Kuchen natürlich, meine ich". Sie lächelte. "Na klar". Ich nahm mir ein Gäbelchen. "Genauso sündig", sagte ich. "Jetzt sind wir beide Sünder". Wieder dieser tolle Augenaufschlag. Bedingt durch das Essen, redeten wir jetzt nicht soviel, aber dann waren wir fertig. "Hmm, lecker", sagte ich. "Zu lecker", sagte sie. Wir lachten beide. "Ich habe mein Gelübde gebrochen", sagte ich. "Dein Schweigegelübde"? "Nein, mein Essgelübde". "Wie heißt das denn"? "8/16". Sie lachte auf einmal ziemlich laut und ...
    ... konnte sich gar nicht mehr einkriegen. "Meines heißt auch so ähnlich. Ich nenne es allerdings Intervallfasten". "Man muss sich auch mal was Gutes gönnen. Kein Problem, wenn es nur selten genug ist". "Frau auch", sagte sie. "Ich habe jedenfalls gern gesündigt heute". Ich seufzte. "Ich fang mal an", sagte ich.
    
    "Ich habe zwar kein Problem mit abgeknabberten Fingernägeln, aber so ganz problemlos waren meine bisherigen Beziehungen auch nicht. Die erste, das war die längste. Meine Jugendliebe. Wir haben uns einfach auseinandergelebt. Und auseinandergeliebt. Am Schluss hat jeder nur noch seines gemacht". "Hat sie dich verlassen"? "Nein, das war ich. Besonders traurig war sie darüber aber nicht". "Und du"? "Ich war schon traurig, dass ich gescheitert bin. Also wir. Aber es war am Schluss einfach nur noch eine sinnlose Quälerei". "Hattet ihr noch"? "Nein, ein Jahr nicht. Ich war eigentlich nur noch Inventar für sie". "Wart ihr verheiratet"? "Nein. Die Trennung hat das aber nicht einfacher gemacht. Ich meine emotional. Aber dann war es wie eine kleine Befreiung".
    
    "Und dann kam gleich die nächste"? "Nein, nicht gleich. Nach einem Jahr. Das klingt jetzt sehr kurz, aber ich hatte mit der vorherigen Beziehung ja schon lange innerlich abgeschlossen. Leider war es eine Fernbeziehung und wir haben uns nur am Wochenende gesehen". "Und das war das Problem"? Ich überlegte. "Nein, eher das Gegenteil. Ich hatte später das Gefühl, dass sie eigentlich gar keine richtige Beziehung suchte. Nichts ...
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