Parkbank-Träumereien....
Datum: 21.08.2020,
Kategorien:
Romantisch
... einengendes. Irgendwann meinte sie, sie liebe mich nicht mehr und wir sollten uns trennen. Es ging aber nur von ihr aus". "Und dann kam es zur Trennung"? "Genau. Beim Gespräch hatte ich herausgehört, dass sie nichts dagegen hätte, wenn man sich ab und zu mal trifft". "Und, hast du dich darauf eingelassen"? "Natürlich nicht. Das hatte ja keine Zukunft. Ich hätte mich so nicht innerlich von ihr lösen können und der Blick nach vorne wäre mir versperrt gewesen. Außerdem, ich fahre doch nicht 3 Stunden mit dem Auto durch die Gegend, nur um mit meiner - verzeihe mir bitte den Ausdruck - Ex-Freundin zu vögeln". "Das klingt logisch. Und dann"?
"Ja, dann kam Maria. Sie war eigentlich meine Traumfrau. Sie konnte zwar nicht kochen, aber war ..". "Gut im Bett"? Ich lachte. "Kennst du sie"? "Nein, war geraten. Wenn Männer so was sagen, ist es fast immer sexuell". "Tja, da hast du mich ertappt. Allerdings konnte man natürlich auch mit ihr reden, sie war lustig und immer gut drauf. Und das Geschirr hat sie natürlich auch abgewaschen wenn nötig. Also, sie war nicht nur ein Betthäschen". "Aber dann"? "Dann kam Thoralf". "Wer ist denn Thoralf"? "Der Typ, mit dem sie ein Verhältnis begonnen hat". "Und dann"? "Weg. Und sechs Jahre Pause". "Das heißt, du hast nur Totschlag bekommen"? Ich lachte. "Wofür hältst du mich? So was kann man nicht mit Gewalt lösen. Man geht mal in den Boxklub, drischt ein paar Stunden auf einen Boxsack ein, dann ist die erste Wut verraucht oder man hat zumindest ...
... keine Kraft mehr für einen Totschlag". "Ist sie noch mit dem zusammen"? "Keine Ahnung. Vermutlich eher nicht. Bei der kam dann sicher wieder ein anderer, nach dem wieder einer, und so weiter. Das ist ja eine Lebenseinstellung. Alles mitnehmen, was man kriegen kann. Brrrrrrr".
"Du Ärmster. Dann muss ich jetzt ja wohl auch, oder"? "Nein, natürlich nur, wenn du willst und glaubst, dass du tatsächlich bereit dazu bist". Sie seufzte. "Ach, egal. Ich hab es ja nun schon viel zu lange mit mir rumgeschleppt. Und dran geknabbert". Sie lachte verächtlich und schaute auf ihre manikürten Fingernägel. "Bei mir war es anders. Ich hatte nur einen. Den aber wohl länger als du. Fast 20 Jahre. Wir waren verheiratet. Martin hieß er. Martin Dreis, aber den Namen hab ich nach der Scheidung abgelegt". "Der Name war aber nicht das einzige Problem, oder"? "Der Name war gar kein Problem. Eigentlich dachte ich, es gäbe gar kein Problem. Wir führten, so dachte ich, eine harmonische Beziehung. Auch im Bett lief es noch. Nicht nur gelegentlich, eigentlich ziemlich oft sogar. Aber trotzdem muss irgendwann was passiert sein. Ich habe natürlich nichts gemerkt. All die Jahre nicht"!
"Eine andere Frau"? "Das wäre ja noch irgendwie verständlich gewesen. Nein, es war ein Mann. Ein Mann, verstehst du"? "Er war also schwul, und du hast nichts gemerkt"? "Nicht ein Stück". "Und wie bist du drauf gekommen"? "Es war Bruder Zufall. Ich war einkaufen. Ein Laden in einem anderen Viertel, wo ich sonst nicht hingehe. Da ...