1. Der Hof Kapitel 22


    Datum: 01.09.2020, Kategorien: BDSM

    Kapitel 22
    
    In dem es ein bisschen weihnachtet
    
    Winter auf dem Hof war anders als der Sommer, aber auf seine Art auch schön, dachte Felix. Zunächst einmal konnte er mehr Zeit auf dem Hof verbringen, weil sie in der Firma im Winter weniger zu tun hatten oder wegen schlechten Wetters nicht arbeiten konnten. Natürlich musste man Schuhe tragen und Kleidung, wenn man nach draußen ging, aber man war halt einfach weniger draußen. Dafür war die Gemeinschaft enger, weil sich mehr vom Leben im Wohnhaus abspielte. Also saßen sie Abends statt vor dem Haus in ihrem Wohnzimmer neben der Küche, das im Sommer fast verwaist war.
    
    Dort lagen Teppiche auf dem Boden, neben einem großen Tisch luden zwei Sofas zum Sitzen, Spielen und Lesen ein, außerdem gab es einen großen alten Ofen, der mit Holz geheizt wurde. Felix liebte die Abende mit dem knackenden Holz im Ofen, einer großen Kanne Kräutertee obenauf, die im Verlauf des Abends geleert wurde, und allen Mitgliedern ihrer Gemeinschaft um ihn herum.
    
    Der Kräutertee war eine reine Winterspezialität. Meister Niklas mischte ihn jedes Jahr aus einer ganzen Anzahl getrockneter Kräuter zusammen, die er entweder übers Jahr selber sammelte, einen der Jungen sammeln schickte, oder aber aus dem Gemüsegarten bekam. Dann kam noch ein Anteil "richtiger" Tee darunter, den sich Meister Niklas als Paket schicken ließ.
    
    Elias hatte ihm erzählt, dass der Tee jedes Jahr anders geriet. Dieses Jahr war der Winter des Pfefferminztees. Die Pfefferminze ...
    ... im Kräutergarten war unter Felix Pflege sehr gut gediehen und hinterließ in der fertigen Mischung eine deutliche Note. Felix wusste, dass Meister Niklas eine gute Menge der frischen Pfefferminzblätter in einer der Tiefkühltruhen gelagert hatte und so über den Winter die Mischung immer wieder "auffrischen" konnte, vermutete daher Absicht hinter der Pfefferminznote und fühlte sich geschmeichelt. Der "Pfefferminztee-Winter" erinnerte nämlich alle immer wieder an die gute Ernte aus dem Gemüsegarten, und das war zu guten Teilen sein Verdienst.
    
    Da sie nun zum ersten Mal regulär Strom und Beleuchtung im Wohnhaus hatten, konnte man die Abende länger werden lassen, was vor allem seinem Herrn gut gefiel. Aber auch Meister Leon war recht angetan, denn Felix las ihm an solchen Abenden immer vor, während der schmächtige Künstler sich glücklich an ihn drückte. Und anschließend gab es noch einen klaren Vorteil des Winters: Elias fror sehr leicht, sodass Felix nicht mehr auf seiner Matte schlief und sich in den kalten Nächten gerne als Wärmflasche für seinen Herrn gebrauchen ließ.
    
    Dabei war es natürlich nicht so, dass Elias Zimmer nicht geheizt war. Im Gegenteil, das gesamte Wohnhaus hatte eine geradezu luxuriöse Ausstattung -- wie bei einem Projekt, wo Meister Niklas an entscheidender Stelle beteiligt war, auch erwartet werden durfte. Felix hatte zunächst Sorgen vor dem Winter gehabt, denn es waren nirgendwo im Haus Heizkörper zu sehen, und nur mit den beiden Holzöfen in Küche und ...
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