Der Hof Kapitel 22
Datum: 01.09.2020,
Kategorien:
BDSM
... Wohnzimmer, das konnte ja heiter werden.
Allerdings hatte Meister Julian ihn beruhigt, als der Tankwagen mit dem Gas ihren Vorrat aufgefüllt hatte: Das gesamte Wohnhaus hatte eine Fußbodenheizung, ebenso das Atelier und die Waschküche. Im Wohnhaus lagen die Heizungsrohre zwischen den Deckenbalken und machten alle Böden angenehm warm, sodass man im ganzen Haus ohne weiteres den ganzen Winter barfuß laufen konnte, was selbst Meister Niklas gerne ausnutzte.
Die Heizung selbst stand in der großen Scheune, in einem abgetrennten Raum unter dem Atelier. Das hatte selbstverständlich alles seinen Sinn und beruhte auf Überlegung. Da die Scheune direkt am Wohnhaus stand und auch die Waschküche nicht weit entfernt war, blieben die Heizungsrohre optimal kurz. Die kürzesten führten in den Fußboden des Ateliers, was Meister Leon sehr angenehm war. Darüber hinaus war die Heizung in der Scheune wesentlich besser zugänglich, als wenn sie im Gewölbekeller unter dem Wohnhaus gestanden hätte, der so auch deutlich kühler blieb, was ihren Vorräten gefiel.
Leider hatten sie im späten Herbst Denise verloren. Zwar hatte sich Schwester Barbara fast ebenso liebe- wie mühevoll um sie gekümmert, auch hatte ihr der Umgang mit den Jungen sichtlich Spaß gemacht, aber eines Morgens fehlte sie beim Frühstück. Schwester Barbara war noch am selben Tag losgezogen, sie zu suchen, kam aber alleine zurück. Felix hatte nur gehört, wie Meister Niklas vor dem Abendessen zu Schwester Barbara gesagt hatte, dass ...
... man schließlich niemanden zu seinem Glück zwingen könne, dann wurde nicht mehr darüber gesprochen.
Dafür gab es noch mehr Tätigkeiten, bei denen Felix sich nützlich machen konnte. Ihr Wald war zwar nicht wirklich als Nutzwald angelegt, aber erstens wollte Meister Niklas nicht, dass ihnen bei Sturm der Hälfte der Bäume umfiel. Außerdem brauchten sie ja Nachschub an Holz für die Öfen in Wohnzimmer und Küche, auch wenn das Holz, dass sie diesen Winter schlugen, erst frühestens für das nächste Jahr zur Verfügung stehen würde.
Felix gegenüber hatte Meister Niklas freimütig zugegeben, dass er im Grunde blutiger Amateur in Sachen Waldpflege war, aber wofür gab es schließlich die Bibliothek? Zwar beschränkte sich Felix einschlägige Erfahrung auf die Baumpflege und das Beschneiden in anspruchsvollen Lagen, aber er hatte natürlich entsprechende Lehrgänge besucht und konnte jetzt zum ersten Mal in der Praxis ganze Bäume fällen. Also hatten sie Bücher gewälzt und Meister Niklas hatte Felix das schöne Gefühl vermittelt, dankbar für Rat und ein zweites Paar Augen zu sein.
In der Folge hatten sie dann zusammen die Bäume ausgesucht und markiert, die sie fällen würden. Das Ziel war ein gesunder Mischwald, auch wenn sie den vielleicht nicht mehr selbst erleben würden. Gefällt hatten sie tatsächlich zu zweit, das heißt natürlich nicht nur zu zweit, aber mit zwei Motorsägen. Während Meister Niklas die einfachen Bäume -- also diejenigen, die sich einwandfrei fällen ließen -- übernommen ...