1. Polyamorie 04 - Kapitel 07-09


    Datum: 06.09.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... gehabt und wir wären nicht in die USA geflogen. Ergo, Juls wäre nicht erschossen worden", zählte sie die Ereigniskette mit den Fingern auf.
    
    „Du wärst womöglich zu einer Zwangsehe mit deinem Onkel gezwungen", führte ich als Alternative an.
    
    „Oder ich würde jetzt in Nürnberg bei meinen Eltern sitzen und studieren", konterte sie.
    
    „Und ich wüsste nicht, dass meinem Leben etwas fehlt. Ich würde immer auf der Suche sein und dich nie finden", beschwichtigte ich und wollte sie in den Arm nehmen.
    
    Sie drehte sich erneut heraus und erwiderte: „Du hättest dann Lena geheiratet. Das wollte sie doch sowieso. Ich habe mich doch nur dazwischen gedrängt." Yasi heulte wütend los.
    
    Ich zog sie an mich und hielt sie kräftig fest, damit sie sich nicht gegen meine Umarmung wehren konnte. Yasi gab auf. Sie legte den Kopf seitlich an meine Brust. Ich streichelte über ihre Haare und hielt ihren zitternden Körper.
    
    Marie stand in der Tür und schaute reumütig zu uns herüber. „Entschuldigung Yasi, das habe ich nicht so gemeint. Mein vorlauter Mund sagt manchmal unüberlegte Dinge. Bitte, Yasi, ... Mama!" Ich öffnete einen Arm und lud sie zu uns ein. Mit leichten Schritten rannte sie los und schloss uns beide in die Arme.
    
    „Ich liebe euch beide", murmelte sie in unsere Umarmung. „Bitte darf ich trotzdem bei euch bleiben. Von mir aus laufe ich auch 24 Stunden mit einem Knebel im Mund herum, damit ich so einen Blödsinn nicht mehr sage."
    
    Wir lachten und gaben uns gegenseitig Küsse. „Dann ...
    ... kannst du doch gar nicht mehr mein Pussyschlumpf sein", protestierte Yasi, drückte Marie einen dicken Kuss auf und schluckte ihre eigenen Tränen herunter.
    
    Eine Weile standen wir drei in der Küche zusammen, bis das Wasser kochte und sich ausschaltete.
    
    „Was wolltest du eigentlich mit dem Wasser?", fragte ich Yasi.
    
    „Ich wollte ... Ach, weiß ich auch nicht mehr."
    
    Mit meinen Armen um ihre Hüften gingen wir drei wieder ins Wohnzimmer, wo wir Lena mit einem wütenden Gesichtsausdruck und ihre Hände in die Seiten gestemmt Lisa anschreien sahen: „Ich verstehe immer noch nicht, warum du das gemacht hast. Und dann spuckst du mir auch noch seine Wichse in dem Mund. Ich könnte heute noch kotzen, wenn ich daran denke."
    
    Lisa wich Lenas zornigem Blick aus. Sie drehte den Kopf weg. Just in dem Moment kamen wir herein und sie sah uns erschrocken an. „Hört sofort auf, ihr zwei!", ging ich dazwischen. „Lena rege dich nicht weiter darüber auf, passiert ist passiert. Ich hoffe, wir alle haben unsere Lehren daraus gezogen."
    
    Lena drehte sich herum und sah mich wütend an: „Ist mal wieder typisch, wenn die liebe Lisa scheiße baut, wird schnell verziehen. Aber wehe, wenn einer von uns was anstellt. Dann werden wir von ihr gleich mit der Gerte geschlagen."
    
    Lena stürmte aus dem Wohnzimmer und rannte die Treppe hinauf, die Zimmertür knallte, dann herrschte Stille.
    
    Unseren Empfang hatte ich mir viel herzlicher vorgestellt. Im Grunde war die Begrüßung von Frau Neumann noch das Beste am ...
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